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Türkisch-Islamische Gemeinde zu Ratingen e.V.

Amtsgericht  Ratingen:  VR-401

DITIB- Listen-Nr.: 1524

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DIE 5 GRUNDPFEILER DES ISLAM


Im Islam ist jede Handlung, die im Gehorsam GOTT gegenüber und zu SEINEM Wohlgefallen vollbracht wird,

ein Gottesdienst.  Jedoch bestimmen besondere Handlungen des Gottesdienstes, die als die

„SÄULEN DES ISLAM“ bezeichnet werden, das Gefüge des islamischen Lebens.

Die „5 SÄULEN“ sind die praktische Umsetzung von dem zuvor erwähnten „DIE 6 GLAUBENSARTIKEL“,

die man mit Verstand und dem Herzen zugestimmt hat.



1.  DAS GLAUBENSBEKENNTNIS (SCHAHADA)

 So ist auch hier die erste der fünf Säulen „Das Glaubensbekenntnis“ das wichtigste und gilt als die

„Pforte zum Islam“, das mit inniger Überzeugung ausgesprochen werden muss, die da lautet (arab.):


„ESCH-HEDU EN LA ILAHE ILLALLAH, WE ESCH-HEDU ENNE MUHAMMEDEN ABDUHU WE RASULUHU“


Übersetzt:

„Ich bezeuge, dass es keinen anderen GOTT gibt als den einzig wahren GOTT (ALLAH) und ich bezeuge auch

 dass Muhammed sein Diener und Abgesandter ist.“


Ein Muslim (a) ist einfach jemand, der Zeugnis ablegt und bezeugt, dass “Nichts der Anbetung, Verherrlichung

 und Verehrung würdig ist außer GOTT und Muhammed ist der Gesandte Gottes.”

Durch diese einfachen Erklärung wird man ein Muslim.

Es muss wenigstens einmal im Leben mit dem vollständigen Verständnis seiner Bedeutung und mit der

 Bestätigung des Herzens gesagt werden (ein muss für jeden beim konvertieren zum Islam).


Das Glaubensbekenntnis, im arabischen "Schahada" genannt, bedeutet "Bezeugung" und besteht aus zwei

 Erklärungen.

Das Glaubensbekenntnis muß hierbei mit Überzeugung, ohne Zweifel im Herzen, ohne Zwang und frei von

äußeren Einflüssen erfolgen.

Die Überzeugung, dass man an die richtige Religion glaubt, ist etwas Wesentliches im Islam, denn der Zwang

 lässt einen mit dem Mund sagen, woran man im Herzen nicht glaubt.

Das ist gerade die Heuchelei, vor der der Islam warnt und die der Islam schlimmer als den Unglauben selbst

 betrachtet. Dazu im Qur´an Kapitel 4 Vers 145:


„Gewiss, die Heuchler werden sich auf dem untersten Grund des (Höllen)feuers befinden, und du wirst für sie

 keinen Helfer finden.“ (Qur´an:  4/145)


Viele Menschen, die den Islam nicht kennen, haben Bemerkungen über ALLAH, womit Muslime GOTT

 bezeichnen, mißverstanden.

ALLAH ist der eigentliche Name für GOTT auf arabisch, so wie “Elah”, oder häufig auch “Elohim” der

eigentliche Name GOTTES auf Aramäisch ist, der im Alten Testament erwähnt wird.

ALLAH ist ebenfalls Sein persönlicher Name im Islam, genau wie “YHWH” Sein persönlicher Name im

Judentum ist.

Eher noch als die hebräische Bedeutung von “YHWH” als “Der, Der ist”, kennzeichnet ALLAH auf arabisch den

 Aspekt, daß ER “Die Eine Wahre Gottheit, Der alle Anbetung gebührt” ist.

Arabisch sprechende Juden und Christen benennen das Allerhöchste Wesen ebenfalls ALLAH.

ALLAH ist der persönliche Name des Einzigen GOTTES, der genau die Namen und Eigenschaften besitzt,

die ER SEINEM letzten Propheten Muhammed –Segen und Heil auf ihm- offenbarte.


Der erste Teil dieser Bezeugung "LA  ILAHE  IL-LALLAH" stellt fest, dass GOTT das exklusive Recht besitzt,

 innerlich und äußerlich angebetet zu werden, mit dem Herzen und den Gliedern.

In der islamischen Lehre kann nicht nur kein anderer als GOTT angebetet werden,

sondern es kann auch absolut keiner zusammen mit IHM angebetet werden.

ER besitzt keine Partner oder Teilhaber in der Anbetung, Verherrlichung und Verehrung.

Anbetung mit all ihren Bedeutungen und ihrem umfassenden Sinn gebührt IHM allein.

GOTTES Recht, angebetet zu werden, ist die essentielle Bedeutung des Islamischen Glaubensbekenntnisses.

Man wird Muslim, indem man das Göttliche Recht auf Anbetung bezeugt.

Dies ist der Kern des islamischen Glaubens an GOTT, ja sogar des gesamten Islam.

Es wird als zentrale Botschaft aller Propheten und Gesandten betrachtet, die GOTT geschickt hat von Adam

 angefangen, bis Abraham, Isaak, Ismael, Moses, Jesus und Muhammed.

Entsprechend dem heutigen Alten Testament (5. Mose 6:4) erklärte Moses zum Beispiel:

“Höre, Israel, der Herr ist unser Gott, der Herr allein.”

Laut dem heutigen Neuen Testament (Markus 12:29) wiederholte Jesus 1500 Jahre später dieselbe Botschaft,

 als er sagte:

“Das vornehmste Gebot ist das: ´Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist allein der Herr.” und erinnerte Satan:

“Hebe dich weg von mir, Satan, denn es steht geschrieben: ´Du sollst anbeten Gott, deinen Herrn, und Ihm

 allein dienen.´” (Matthäus 4:10)

Schließlich hallte der Ruf Muhammed´s über 600 Jahre nach Jesus über die Berge von Mekka:


"Und euer Gott ist ein Einziger Gott.  Es gibt keinen Gott außer Ihm, dem Allerbarmer, dem Barmherzigen.“

 (Quran 2:163).


Sie alle erklärten deutlich:


“Dient Gott!  Keinen Gott habt ihr außer Ihm! ” (Quran 7:59, 7:73; 11:50, 11:84; 23:32)


Aber durch eine einfache wörtliche Bezeugung allein wird man noch kein vollständiger Muslim.

Um ein vollständiger Muslim zu werden, muß man die Anweisungen, die uns GOTT durch den Propheten

 Muhammed (Segen und Heil auf ihm) angeordnet hat, genau in die Praxis umsetzen.

Dies bringt uns zum zweiten Teil der Bezeugung "MUHAMMEDEN  RASUL-ALLAH".

Muhammed wurde im Jahr 571 n.Chr. in Mekka in Arabien geboren.  Seine Vorfahren gehen auf Ismael zurück,

 dem ersten Sohn des Propheten Abraham´s.

Der zweite Teil der Glaubensbezeugung versichert, daß er nicht nur ein Prophet, sondern auch ein Gesandter

 GOTTES war, also eine höhere Rolle innehatte, wie auch Mose und Jesus vor ihm.

Wie alle Propheten vor ihm, war er ein menschliches Wesen, aber er wurde von GOTT dazu auserwählt,

SEINE Botschaft der ganzen Menschheit zu überbringen, nicht nur einem Stamm oder einem Volk von den

 vielen.

Muhammed (Segen und Heil auf ihm) brachte die ursprüngliche, vollendete, unverfälschte und abschließende

 göttliche Offenbarung (Qur´an) an die gesamte Menschheit.

Indem sie Muhammed (Segen und Heil auf ihm) als “den letzten der Propheten” annehmen, glauben sie,

daß seine Prophezeiung alle anderen offenbarten Botschaften bestätigt und vervollständigt,

bei Adam angefangen.

Zusätzlich spielte Muhammed (Segen und Heil auf ihm) während seines gesamten Lebens eine herausragende

 Rolle als Beispiel für die Gläubigen.

Das Bemühen des Gläubigen, dem Beispiel Muhammed´s zu folgen, spiegelt den besonderen Nachdruck wieder,

 den der Islam auf die Ausübung und die Taten legt.



2. DAS  GEBET VERRICHTEN (SALAH):


DIE TÄGLICHEN FÜNF GEBETE:

Das Gebet ist fünfmal täglich, als eine Pflicht GOTT gegenüber, vorgeschrieben.

Die fünf täglichen Gebete erinnern den Menschen an seinen Bund mit GOTT, beleben und stärken seinen

 Glauben an IHN stets aufs neue.

Sie reinigen sein Herz und helfen Ihm, der Versuchung zur Sündhaftigkeit auszuweichen und allem Unguten

 und Unreinen aus dem Weg zu gehen.


ALLAH der All-Gerechte gebietet im edlen Qur`an ( 11 / 114 ):


„Und verrichte das Gebet an den beiden Tagesenden und früh in der Nacht. Seht, die guten Werke vertreiben

 die bösen. Dies ist eine Ermahnung für die Nachdenkenden.“


Drei von fünf Gebetszeiten werden in dieser Ayet (Vers) genannt. Die „beiden Tagesenden“ verweisen auf die

 Zeiten des Morgengebets (FADJR) und des vierten Gebets in der Abendzeit (MAGRIB).

„Früh in der Nacht“ bezeichnet das Gebet in der Nachtzeit (ISCHA).


„Verrichte das Gebet vom Neigen der Sonne an bis zum Dunkel der Nacht“.  Qur´an (17 / 78).


Das Gebet „vom Neigen der Sonne an bis zum Dunkel der Nacht“ ist das Gebet in der Nachmittagszeit (ASR).


„Lobpreise deinen Herrn vor Sonnenaufgang und vor ihrem Untergang. Und preise Ihn in den Stunden

der Nacht und an den Enden des Tages, damit du deine Glückseligkeit finden mögest“  Qur´an (20 / 130)


Hier werden die 5 Gebetszeiten angedeutet.

Die Lobpreisung in dieser Ayet (Qur`anvers) bezeichnet das Gebet (AS-SALAH).

Mit der Ayet „Vor Sonnenaufgang“ wird auf das Morgengebet hingewiesen,

„vor ihrem Untergang“ das Gebet in der Nachmittagszeit (ASR),

„in den Stunden der Nacht“ die Gebete in der Abendzeit (MAGRIB) und

in der Nachtzeit (ISCHA), „an den Enden des Tages“ drückt das Gebet in der Mittagszeit (ZUHR) aus.


Somit werden die 5 Gebetszeiten im Qur`an auf anschauliche Art und Weise erwähnt.

Dabei werden die Gebetzeiten in vielseitigen Beschreibungsmöglichkeiten manchmal zu zweit,

zu dritt oder zu viert dargestellt.

Sowohl die Erläuterungen des Propheten Muhammed (Segen und Heil auf ihm) als auch sein Leben

 untermauern, dass das Gebet (AS-SALAH) aus fünf Gebetszeiten zusammengesetzt ist und so zu verrichten

 sind.


Dabei liegt die Bedeutung des Gebetes im Lobpreis, der Verehrung und der Dankbarkeit gegenüber GOTT,

dem Gerechten.

Die Weisheit in der Anordnung und Festlegung der Gebetszeiten beinhaltet unendlich viele Aspekte,

die miteinander in Beziehung stehen und sich gegenseitig vervollkommnen.

In den nachfolgenden Textpassagen werden einige Hinweise bzw. Anmerkungen bezüglich der Weisheiten der

 Gebetszeiten geschildert.


So wie der Mensch von dieser „Welt im Großen, ein Gegenstück im Kleinen ist“ und das Gebet wie ein

 einzigartiges Verzeichnis „alle Arten der Anbetung (IBADAH)“ beinhaltet und

„alle Farben und Schattierungen der Anbetung in der gesamten belebten wie unbelebten Natur“ in sich

 vereinigt, sind die Gebetszeiten jedes für sich sowohl ein Hinweis als auch eine komprimierte

 Zusammenfassung aller Zeitdimensionen.


So wie die einzelnen Sekunden-, Minuten- und Stundenzeiger einer Uhr miteinander verbunden und

 voneinander abhängig eine Einheit bilden, rufen sich die Zeiger in der Maschinerie der kosmischen Uhr,

wie „der Wechsel von Tag und Nacht gleich den Sekunden, der Wechsel der Jahre gleich den Minuten“ und

„der Wechsel der Generationen gleich den Stunden“ gegenseitig in Erinnerung und ergänzen sich.


Zum Beispiel:

Die Zeit der Morgendämmerung Morgengebet (FADJR):

Sie geht bis Sonnenaufgang und gleicht der Frühlingszeit, die zudem an die Zeit erinnert, da der Mensch noch

 im Mutterleib ruhte,

und sie ruft auch die Zeit des ersten der sechs Schöpfungstage, da Himmel und Erde gemacht wurden,

wieder in Erinnerung, und gemahnt so an das Wirken GOTTES zu allen diesen Zeiten.


Die Mittagszeit (ZUHR):

Sie gleicht der Zeit der Sommersonnenwende, der Zeit der reifen Jahre und

auch dem Abschnitt der Schöpfung, da der Mensch erschaffen wurde; weist darauf hin,

gemahnt an die Manifestation des Erbarmens GOTTES, SEINEN Segen und die Gnaden, die ER zu all diesen

 Zeiten erwiesen hat.


Die Nachmittagszeit (ASR):

Sie gleicht dem Spätsommer, der Zeit der späten Jahre und auch der

»Glücklichen Zeit« (ASR´I - SAADET) des Propheten, mit dem Friede und Segen sei, der letzten Epoche und

 erinnert an das Wirken GOTTES und die Gnadenerweise des Erbarmers zu allen diesen Zeiten.


Die Abendzeit (MAGRIB):

Sie gleicht der Zeit des Spätherbstes, erinnert daran, dass so viele Geschöpfe nun Abschied nehmen müssen

 und auch an den Tod des Menschen und den Untergang der Welt und lässt so das Aufstrahlen der Majestät

 GOTTES verstehen und erweckt so den Menschen aus dem geistigen Schlaf der Gottvergessenheit (gaflet)...

 warnt ihn...


Die Nachtzeit (ISCHA):

Es ist eine dunkle Welt, die alle Spuren der Welt des Tages mit einem schwarzen Leichentuch überdeckt.

So deckt auch des Winters weißes Leichentuch das Antlitz der erstorbenen Erde zu.

So folgen auch nach dem Tode des Menschen seine letzten Spuren ihm in den Tod nach und

verschwinden unter der Decke des Vergessens.

So wird auch diese Welt, die ein Ort der Prüfung ist, ganz und gar abgeschlossen werden.

An all dies erinnert die Nachtzeit und verkündet so die Majestät GOTTES und die Allgewalt SEINER Herrschaft

 in all Ihrer Majestät und Ihrem ganzen göttlichen Zorn“.



Diese Textauszüge aus der „Risale-i Nur“ verdeutlichen das die Weisheit und Tiefe in der Erkenntnis der

 gedankenreichen Bedeutungen der Gebetszeiten aus unendlich viele Facetten betrachtet werden kann,

die wiederum sowohl Herz als auch Verstand inspirieren und die Glaubenswahrheiten näher bringen.


Der Qur`anvers (39 / 9):

„Sage, können die Wissenden und Unwissenden gleich sein?( Darüber) können nur die Klugen nachdenken.“

 

Und der Hadith (Ausspruch des Propheten Muhammed (Segen und Heil auf ihm):


„Eine Stunde „Tefekkür“ (tiefgreifende und umfassendes Nachsinnen und Erkenntnis) ist besser als

 70 Jahre freiwillige Gebete „NAFILA  GEBETE" (nicht die Pflichtgebete!)


veranschaulichen, dass nicht durch blinde Nachahmung, sondern erst durch die

 Einsicht und die daraus folgende Hingabe das Gebet mit Aufrichtigkeit vollzogen werden kann.


„Der Mensch ist von Natur aus sehr schwach. Darum stört ihn alles und jedes, beeindruckt ihn, schmerzt ihn.

 Dazu ist er auch noch äußerst unbeholfen.

So sind seine Plagen und seine Feinde äußerst zahlreich. Und weiter ist er auch noch ein ganz armseliges

 Geschöpf. Dagegen sind seine Bedürfnisse mehr als genug.

Und überdies ist er auch noch faul und völlig unbegabt. Doch die Verantwortlichkeiten des Lebens lasten schwer auf ihm.

Dazu ist er auch noch durch sein Menschsein mit aller Welt verbunden. Doch alles, was ihm lieb und vertraut

geworden ist, wird ihm durch Tod und Trennung ständig wieder entrissen, was ihn zutiefst schmerzt.

Und weiter noch zeigt ihm sein Verstand hohe Ziele und bleibenden Gewinn. Doch sein Arm ist kurz,

sein Vermögen ist wenig, seine Geduld ist gering.“


Demgemäß ist es für die Entwicklung der menschlichen Persönlichkeit und das Wohlbefinden der Seele (RUH)

 unentbehrlich sich ALLAH anzuvertrauen, IHN „um Hilfe und Erfolg zu erbitten….... sich im Bewusstsein seiner

 Schwäche vor der allgewaltigen Größe SEINER Majestät zu verneigen…... seine Liebe und Verehrung und

zugleich auch die eigene Nichtigkeit zum Ausdruck zu bringen…“ und beim Gebet die Qur`anverse (1 / 5-6)


 „Dich allein beten wir an und nur von Dir erbitten wir Hilfe!, Führe uns den rechten Weg!“


zu verinnerlichen.


„Damit ist nun gesagt, dass diese fünf Zeiten (des Tages und des Gebetes) jede einzelne für sich Zeichen einer

 gewaltigen Umgestaltung, Ausdruck der Großtaten des HERRN, Male all der Gnadengaben GOTTES sind.

Es ist unsere Schuldigkeit und Verpflichtung, diese gebotenen Gebete zu den vorgeschriebenen Zeiten zu

 verrichten.


DAS FREITAGSGEBET:

Das Freitagsgebet heißt auf arabisch „Salat al Dschum´a“ und bedeutet „Gebet am Tag der Versammlung.“

Das Freitagsgebet nimmt in den fünf täglichen Gebeten eine Sonderstellung ein und ist das wichtigste der

 gesamten Woche.

So wie die jüdische Gemeinde Ihren Samstag ( Sabbat ) und die christliche Gemeinde Ihren Sonntag hat,

hat ALLAH allen Muslimen den Freitag vorgeschrieben, dazu im Qur´an ( 62 / 9-10 ):


"O ihr Gläubigen, wenn am Freitag (Tag der Versammlung) zum Gebet gerufen wird, dann eilt zu Allahs

 Gedenken und laßt das Kaufgeschäft. Das ist besser für euch, wenn ihr wißt.

Wenn das Gebet beendet ist, dann breitet euch im Land aus und trachtet nach etwas von Allahs Huld.

Und gedenkt Allahs viel, auf dass es euch wohl ergehen möge!"


Es ersetzt das Mittagsgebet, unterscheidet sich von diesem dahingehend, dass es aus zwei statt vier

 Verbeugungen (Rakat) besteht.

Die Primäre Besonderheit des Freitagsgebets ist aber, dass vor dem eigentlichen Gebet eine Predigt durch

einen Imam (Vorbeter) gehalten wird.

Während die Muslime an jedem Ort und in jeder Zeitspanne ihre Gebete verrichten können,

ist das beim Freitagsgebet nicht möglich.

Das Freitagsgebet muss in der Gemeinschaft in der Moschee verrichtet werden.

Die männlichen Muslime haben hierbei eine Anwesenheitspflicht und die weiblichen Muslime sind davon

 befreit, können aber auch gerne teilnehmen oder müssen diese Zeit als Mittagsgebet zu hause verrichten.


FESTTAGSGEBETE ( RAMADANFEST "Eid ul Fitr"  /  OPFERFEST  "Eid ul Adha" ):

Im Islam gibt es nur zwei Feiertage. Das Ramadanfest und das Opferfest.

Der Monat Ramadan ist der Name des neunten Monats im Islamischen Kalender und vor allem dafür bekannt,

dass das Fasten (Saum) in diesem gesegneten Monat erfolgt und hat zudem eine Sonderstellung unter den

 zwölf Monaten.

Basierend darauf wird dieser Monat als “wie ein heiliger Markt, der einem, einen Handel ermöglicht,

der einem großen nachweltlichen Lohn einbringt und für das Gebet und Freunde der Wahrheit eine Plattform

 bietet”  charakterisiert.

Nach Ende der Fastenzeit ( Monat Ramadan ) feiern die Muslime, weil GOTT ihnen gestattet hat,

an diesem Monat des Fastens und der spirituellen Einkehr teilzuhaben und zu vervollständigen.

Muslime feiern die Tatsache, dass GOTT in SEINER unendlichen Gnade und Weisheit ihre Taten annehmen und

 belohnen möge.

Die Gebetszeit ist bei beiden Festtagsgebeten immer mindestens 45 Minuten nach Sonnenaufgang und

ähneln beide dem Freitagsgebet.

Es besteht aus zwei Verbeugungen ( Rakat ) und dem Predigt aus Kanzel ( Minbar ).

Der Unterschied zu Freitagsgebet ist, dass die Wertigkeit des Ramadan- und Opferfestgebets eine Stufe unter

 Freitagsgebet angesiedelt ist (Vacib statt Fardz) und das Predigt aus der Kanzel bei Freitagsbebeten noch vor

 dem eigentlichen Gebet stattfindet, während bei Ramadan- und Opferfestgebet nach dem Gebet verrichtet

 wird.


Das Opferfest wird am 10. Tag des 12. Monats ( Dhul-Hiddscha ) im Islamischen Kalender gefeiert.

Das Opferfest ( Eid ul Adha ) ist der zweite der wichtigsten Feste im Islam. An dem Festtag wird der

 Opferbereitschaft Abraham´s (as) und Ismael´s (as) gedacht.

Der Name des Festes leitet sich vom arabischen Wort "Opfern" ( Dhahha ) ab und wird auch als

"das Große Fest" ( Eid ul Kabir ) bezeichnet.

Ein anderes Wort für "Opfer", das auch im Heiligen Qur'an vorkommt, ist "Qurban" (3:183, 5:27, 46:28).

Die Wortwurzel q-r-b kommt von "sich annähern".

Mit "Qurban" wird etwas bezeichnet, das man hingibt, also opfert, um ALLAHs Wohlgefallen zu erlangen und

 dadruch SEINE Nähe zu erreichen.

Daraus leitet sich eine weitere Bezeichnung des Festes ab, wie sie in vielen muslimischen Ländern genannt

 wird: Das Qurban-Fest.

Sowohl die Gebetszeit als auch die Gebetsform ist identisch mit Ramadanfest und wurde oben beschrieben.


Zusätzlich zu den oben beschriebenen Pflichtgebeten, gibt es im Islam auch sehr wertvolle und von unserem

 Propheten empfohlene Gebete, die für unser Diesseits und Jenseits von hoher Güte sind, die aber hier

 aufzuführen den Rahmen sprengen würde.

Alle Gebetsformen im Islam werden in einem gesonderten Beitrag ausführlich dargestellt.



DAS FASTEN VERRICHTEN (SAUM):


Das Fasten (Saum) im Monat Ramadan ist die dritte von fünf Säulen des Islam und ist gleichzeitig eine der

markantesten Äußerungen der islamischen Lebensart.

Jedes Jahr beginnen Muslime überall auf der Welt und von jedem ethnischen und wirtschaftlichen Hintergrund,

von Morgendämmerung bis Sonnenuntergang während des gesegnetesten Monats in der islamischen Tradition,

 dem Ramadan, zu fasten.


Der Ramadan ist der Fastenmonat der Muslime und neunter Monat des islamischen Mondkalenders.

Im Gegensatz zur üblichen Praxis der Verwendung des Sonnenkalenders, benutzen die Muslime einen reinen

 Mondkalender.

So verschiebt sich der Monat Ramadan 11 Tage pro Jahr nach vorne und durchschreitet allmählich alle

 Jahreszeiten.

Aus diesem Grund kann der Monat Ramadan entweder 29 Tage oder aber auch 30 Tage betragen.

Die genauen Anfänge der Mondmonate hängen mit dem Anfang der ersten Sichel des neuen Mondes zu Beginn

 des betreffenden islamischen Mondmonats zusammen.

Ein Muslim wird deswegen Fastentage im Laufe seines Lebens sowohl im Winter mit kürzeren Tagen,

als auch Fastentage im Sommer, an denen die Tage lang sind und das Fasten schwieriger wird, erleben.

Wäre eine bestimmte feste Jahreszeit für das Fasten festgelegt, würde das für manche der Anhänger des Islam

 in verschiedenen Erdteilen, einen dauernden Vorteil, für andere wiederum eine ständige Benachteiligung

 bedeuten.


Das Fasten wird den Gläubigen in dem folgenden Qur´anvers (2 / 183) von Allah (cc) vorgeschrieben:


”Ihr, die ihr glaubt, euch ist das Fasten vorgeschrieben wie es denen vorgeschrieben war, die vor euch waren,

 damit ihr vielleicht gottesfürchtig werdet.“


Der Grund, warum die Muslime im Monat Ramadan fasten sollen und welche Bedeutung dieser Monat hat,

wird aus nachfolgendem Qur´anvers ersichtlich ( Qur´an 2 / 185 ):

"Der Monat Ramadan (ist es), in dem der Qur´an als Rechtleitung für die Menschen herabgesandt worden ist

 und als klare Beweise der Rechtleitung und der Unterscheidung.

Wer also von euch während dieses Monats anwesend ist, der soll ihn fasten, wer jedoch krank ist oder sich auf

 einer Reise befindet, (der soll) eine (gleiche) Anzahl von anderen Tagen (fasten).

Allah will für euch Erleichterung; Er will für euch nicht Erschwernis, – damit ihr die Anzahl vollendet und Allah

 als den Größten preist, dafür, daß Er euch rechtgeleitet hat, auf daß ihr dankbar sein möget."


Der ganze Monat Ramadan ist im wesentlichen eine Ehrung der Offenbarung des Qur´an, der als

“eine Führung und eine Barmherzigkeit für jene, die Gutes tun” (Quran 31 / 3) bezeichnet wird.

Der Ramadan feiert die Barmherzigkeit Gottes, mit der Er ein leitendes Licht mit dem Qur´an gesandt hat,

das das menschliche Leben auf den Weg des Guten und der Rechtschaffenheit leitet und die menschliche Seele

 vor Bösem und Schändlichem schützt.

Dementsprechend wird der Monat Ramadan auch der Monat des Qur´an genannt.

Und deshalb rezitieren Muslime in diesem Monat regelmäßig aus dem Qur´an.  


Muslime zeigen GOTT ihre Dankbarkeit für diese Rechtleitung, indem sie sich des Essens, Trinkens und des

 sexuellen Intimiät während des Ramadan enthalten, als ein Mittel, um GOTT näher zu kommen und ein

 tieferes inneres Gottesbewusstsein im gegenwärtigen Leben zu erhalten.

Dieser innere Mechanismus die Gegenwart GOTTES zu spüren, leitet die Seele dazu an, selbst unter den

 schwierigsten Bedingungen des Lebens Gutes zu tun und beschützt die Seele davor,

schlechtes zu tun, selbst wenn es einfacher wäre oder die Versuchung groß wäre.  


Aus diesem Grund kommt der Qur´an nach dem Abschnitt über das Fasten im Ramadan (Quran 2 / 183-185)

 auf eine höchst intime Beziehung zwischen GOTT und SEINEM Diener zu sprechen:


“Und wenn dich Meine Diener über Mich befragen, so bin Ich nahe; Ich höre den Ruf des Rufenden, wenn er

 Mich ruft. Deshalb sollen sie auf Mich hören und an Mich glauben.

Vielleicht werden sie den rechten Weg einschlagen.” (Quran 2 / 186)


Wenn die Seele durch das Fasten in den Zustand der Dankbarkeit und Ergebenheit ihrem HERRN gegenüber

 eintritt, ist dies eine Anerkennung, dass dieses Leben, das GOTT ihr gegeben hat, ein Geschenk und etwas

 Anvertrautes ist, das für gute Werke genutzt werden soll, die GOTTES Gnade, Zuneigung, Liebe,

Großzügigkeit und ähnliches wiederspiegeln.

Der Qur´an unterrichtet uns darüber, dass die natürliche Veranlagung unserer Seelen darin besteht,

uns GOTTES Willen zu ergeben, indem wir aufrichtig an GOTT glauben und rechtschaffene Werke tun

(Quran 30 / 30).

Die Vorstellung von Sünde ist daher in der islamischen Tradition bekanntermaßen ein Akt der Unterdrückung

 unserer eigenen Seele, denn sie wird in einen Zustand gezwungen, der ihrer Natur und dem Zweck,

zu dem sie geschaffen wurde, widerspricht (Quran 3 / 117, unter vielen anderen Versen).

Wenn eine Seele immer weiter sündigt, wird sie zum Sklaven ihrer eigenen niedrigen Gelüste, zur Gefangenen

 ihrer Leidenschaften (Quran 25 / 43).


Das Fasten beabsichtigt also, die Seele von diesen Fesseln zu befreien, indem die niedrigen Wünsche

 unterdrückt werden und der gottesbewussten Seele das gegeben wird, was sie natürlicherweise an Gutem

 Anstrebt. Wenn man der Seele für einige Stunden die grundlegenden Notwendigkeiten enthält,

erlangt man die Fähigkeit, seine Seele zu Selbstbeherrschung und Selbstkontrolle vor solchen Dingen wie Wut,

 Rache, Lüge, Stehlen, sexueller Unanständigkeit und so weiter zu erziehen.

Aus diesem Grund sagte der Prophet Muhammed: “Wenn irgend einer von euch einen Tag lang fastet,

sollte er weder unanständige Sprache nachgehen, noch seine Stimme erheben; und wenn ihn jemand

 beschimpft oder versucht, mit ihm zu streiten, sollte er sagen: ´Ich faste.´”

Der Prophet warnte die Muslime davor, aus dem Fasten ein ereignisloses Ritual zu machen,

ohne irgendeinen Einfluss auf den Charakter und die Gewohnheiten einer Person:


“Wenn irgend einer sich nicht vom Lügen und falschem Benehmen fernhält, hat Gott keinen Bedarf daran,

dass dieser sich des Essens und Trinkens enthält.”


WELCHE WEISHEITEN SIND IM FASTENMONAT VERBORGEN?

Das Fasten im Monat Ramadan birgt viele Geheimnisse in sich, welche sowohl den Herrschaftsanspruch GOTTES

 des Gerechten, als auch das soziale Leben des Menschen, als auch das persönliche Leben der Gläubigen,

als auch eine Schule der Selbstdisziplin, als auch (eine Zeit der kraftvollen) Dankbezeigung für die von ALLAH

 erhaltenen Gaben.

Im Hinblick auf den Herrschaftsanspruch GOTTES des Gerechten ist eine der vielen Weisheiten des Fastens die

 folgende:

GOTT der Gerechte hat das Antlitz der Erde zu einer Tafel voller Gaben für die Menschen gemacht.

Auf dieser Tafel bieten sich alle erdenklichen Arten Seiner Gaben an.

Auf diese Weise bringt ER die Vollkommenheit SEINER Herrschaft, SEINES Erbarmens und SEINER

 Barmherzigkeit zum Ausdruck.

Die Menschen, in Trägheit verfallen und von äußeren Ursachen und Wirkungen geblendet, übersehen entweder

 die Tatsache, die in dieser Wahrheit zum Ausdruck kommt,

oder vergessen sie manchmal sogar.

Im Monat Ramadan indessen gleichen die Gläubigen plötzlich einer gut organisierten Armee.

Sie alle sind dann zum Gastmahl des ewigen Sultans geladen und warten bis zur beginnenden

 Abenddämmerung auf die Aufforderung: „Bitte, greift zu!“

Indem sie so ihre Haltung als Diener in der Anbetung GOTTES erweisen, erwidern sie auf diese Weise die

 liebevolle, majestätische, allumfassende Barmherzigkeit mit einem alles umfassenden,

wohlgeordneten und erhabenen Dienst und Anbetung.


In Anbetracht der Tatsache, dass das Fasten im segensreichen Monat Ramadan, der Dankbarkeit für die

 Gnadengaben GOTTES des Gerechten dient, ist eine Weisheit unter vielen Weisheiten die folgende:

Die Speisen, die der Kellner aus der kaiserlichen Küche bringt, erfordern ihren Preis. So wie es im höchsten

 Grade eine Torheit wäre, hat man dem Kellner bereits ein Trinkgeld gegeben, nun zu glauben, dass diese so

 kostbaren Gnadengaben wertlos seien und den, der sie uns gespendet hat, nicht zu kennen.

So hat auch GOTT der Gerechte für das Menschengeschlecht zahllose verschiedene Gaben über die Erde

 ausgebreitet und erwartet von uns nun als Preis für Seine Gnadengaben unseren Dank.

Die äußerlichen Ursachen, Dinge und Umstände dienen dabei, wie der Kellner, nur als Träger.

Diesen Kellnern zahlen wir einen Preis, ja wir sind ihnen zu Dank Verpflichtet.  Unser Dank und Respekt

geht zuweilen noch weit über das erforderliche Maß hinaus, während doch der Wahre Geber aller Gaben in

 unendlichem Grade mehr als alle Ursachen würdig ist, unseren Dank entgegen zu nehmen.

IHM zu danken bedeutet also, zu wissen, dass jene Gaben unmittelbar von IHM kommen, ihren Wert zu

 schätzen wissen und dabei seine eigene Bedürftigkeit wahr zu nehmen.

So ist denn das Fasten im Heiligen Monat Ramadan der Schlüssel zu wahrer, reiner, tiefer und allumfassender

 Dankbarkeit.

Denn zu anderen Zeiten, wenn die meisten Menschen sich nicht gerade in einer Zwangslage befinden,

sind sie auch kaum in der Lage, den Wert der vielen Gnadengaben zu erkennen,

weil sie echten Hunger gar nicht verspüren. Für einen Menschen der satt ist und ganz besonders, wenn er reich

 ist, ist der Grad der Gnade völlig unverständlich, der sich schon allein in einem trockenen Stück Brot verbirgt.

Zur Stunde des Fastenbrechens aber bezeugt uns der Geschmackssinn, welch wertvolle Gabe Gottes jenes

 trockene Stück Brot in den Augen eines Gläubigen ist.

Während des Heiligen (Monats) Ramadan gelingt es einem jeden, vom König bis zum Ärmsten durch sein

 Verständnis des Wertes solcher Gnadengaben innere Dankbarkeit zu gewinnen.

Wenn er sodann, weil ja tagsüber das Essen verboten ist, Sagt: „Diese Gaben sind nicht mein Eigentum. Ich bin

 nicht so frei, sie zu mir zu nehmen. Das heißt, sie sind Eigentum eines anderen und Sein Geschenk. Ich warte

 auf SEINEN Befehl.“ Erkennt er das Geschenk als ein Geschenk und bringt so seine innere Dankbarkeit zum

 Ausdruck.

Auf diese Weise wird das Fasten zu einem Schlüssel der Dankbarkeit, die in vielerlei Hinsicht die eigentliche

 Aufgabe des Menschen ist.


Was das Fasten hinsichtlich des Gemeinschaftslebens für den Menschen betrifft, so ist eine Weisheit unter

 vielen Weisheiten, folgende:

Die Menschen sind, was ihren Lebensunterhalt betrifft, verschieden. GOTT der Gerechte fordert in Anbetracht

 dieser Verschiedenheit die Reichen auf, den Armen zu helfen.

Doch die Reichen können nur durch ihren Hunger während des (eigenen) Fastens den bedauernswerten,

 bitteren Zustand der Armen erspüren.

Gäbe es kein Fasten, so gäbe es (statt dessen) viele selbstsüchtige Reiche, die nicht begreifen können,

wie weh Hunger und Armut tun können und wie vieler Liebe diejenigen bedürfen, (die darunter leiden).

Eine der wichtigsten Eigenschaften, die der Einzelne mit dem Fasten zu entwickeln sucht, ist Demut vor GOTT

 und der Schöpfung Gottes.

Hunger und Durst lassen einen realisieren, dass man sich, wenn GOTTES Gnade und Unterhalt nicht wären,

in einem äußersten schwierigen und wenig wünschenswerten Zustand befinden würde.

Fasten ist eine Demut erzeugende Erfahrung, die eine wichtige Eigenschaft einer rechtschaffenen Seele ist,

denn falscher Stolz  und Arroganz können niemals Seite an Seite mit aufrichtiger Frömmigkeit leben.  


Das Fasten bietet daher den glücklichen, wohlhabenen Mitgliedern der Gesellschaft die Erfahrung der

 Schmerzen und des Leidens, das Millionen von Menschen tagtäglich erdulden, die jeden Tag ohne Essen,

 Wasser und andere Grundbedürfnisse des Lebens sind.

Das Fasten baut eine Brücke zwischen den Reichen und den Armen, den Starken und den Schwachen,

den Versorgten und den Bedürftigen.

Diese Erfahrung sollte Zuneigung und Gnade wecken, die sich in der Großzügigkeit im Besitz und in Zeit,

den Bedürftigen zu helfen, wiederspiegelt.


Muslime werden aufgefordert, besonders in diesem Monat hinauszugehen und den Hungrigen Essen zu geben

 und ihren Besitz für gute Dinge zu spenden, wie für den Bau von Schulen, Krankenhäusern, Volksküchen und

 so weiter, der Tradition des Propheten Muhammed folgend, dessen Großzügigkeit sich im Ramadan

 verzehnfachte.

In der islamischen Tradition verspricht GOTT, dass Er alle Taten der Güte und der Großzügigkeit in diesem

 gesegneten Monat zehnfach zurückgibt, sowohl in dieser Welt als auch im Jenseits.



WIE FASTET MAN?

Das Fasten beginnt immer mit der Absichtserklärung des Gläubigen am Tage die er oder sie fasten werden und

 am besten in der Zeit der Morgendämmerung (Fajr), aber spätestens bis Mittagszeit, solange man nichts getan

 hat, was das Fasten seit Beginn der Morgendämmerung ungültig gemacht hätte.

Die Absicht wird für jeden Tag, an dem man fastet, benötigt.

Das Fasten im Islam heisst, dass der Muslim bzw. die Muslima von Beginn der Morgendämmerung bis zum

 Sonnenuntergang nichts isst, nichts trinkt, allgemein also keine Nahrung zu sich nimmt und sich des

 Beischlafs mit dem Ehepartner enthält. Das ist das “äussere” Fasten.


Das Fasten hat aber auch eine “innere” Dimension. Der Muslim soll demnach im Ramadan noch mehr als sonst

 darauf achten sich gänzlich von Sünde freizuhalten d.h. nichts Verwerfliches bewusst anschauen,

nichts Schlechtes reden, auf nichts Böses hören und nichts verabscheuungswürdiges tun.

Denn Fasten heisst erkennen, dass man in Wahrheit einzig und allein von GOTT abhängig ist.

Zugleich soll sich der Fastende darüber klar werden, dass er sich von vermeintlicher Abhängigkeit von anderem

 lossagen kann und muss.

Er ist ein Pilger, der sich mit seinem Fasten zu seinem Schöpfer aufgemacht hat und alles, woran er gewöhnt

 ist aber nicht unbedingt benötigt, hinter sich zurücklässt.

Zudem beschäftigt sich der Muslim wenn er fastet intensiver mit den restlichen Gottesdiensten wie z.B. Den

 Gebeten oder dem Lesen des Qur´an´s.


Es gibt viele Muslime, die durch das Fasten zu einer inneren Einkehr und zur Ruhe kommen, die sie vielleicht

 durch das ganze Jahr über vermissen.

Oft fühlt der Fastende auch, dass sein Körper in diesem Monat eine Art Regeneration erfährt.

Einige wiederum müssen sich in Geduld üben, weil sie das Fasten, emotional und körperlich stärker belastet als

 Andere.  Jeder empfindet das Fasten also ein wenig anders.

Was allen fastenden Muslimen gemeinsam ist, ist die Tatsache, dass sie diesen Akt als Gottesdienst betrachten

 und die Vergeltung dafür bei ihrem Schöpfer im Jenseits erhoffen.

Wenn die Voraussetzung für das Fasten erfüllt ist, nämlich die körperliche Fitness, ruft die fehlende

Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme vom Beginn der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang auch

keine gesundheitlichen Schäden für den Fastenden hervor.

Zudem bewirkt der Verzicht auf Nahrung, dass man weniger Durst verspürt.

Damit das Fasten auch seine positiven gesundheitlichen Aspekte ausspielen kann, hat der Prophet Muhammed

(saw) auch geraten leichte Mahlzeiten zu sich zu nehmen.

Und er erliess eine allgemeine Regel, die auch ausserhalb des Ramadans Gültigkeit besitzt:

Nämlich, dass der Muslim seinen Magen mit einem Drittel Essen, einem Drittel Flüssigkeit füllen,

aber das letzte Drittel leer lassen sollte.


Das Fastenbrechen (Iftar) wird gewöhnlich mit einer Dattel oder einem Schluck Wasser durchgeführt,

während das folgende vom Propheten Muhammed (saw) überlieferte Bittgebet gesprochen wird:


“O Allah, um Deinetwillen habe ich gefastet und an Dich geglaubt und mit Deiner Versorgung breche ich das

 Fasten. Im Namen Allahs, des Allbarmherzigen, des Gnädigen”,


dann wird das Abendgebet verrichtet. Erst danach werden dann die eigentlichen Speisen gegessen.

So wie der Prophet Muhammed (saw) dies selbst durchführte, ist es Sitte während des Fastenmonats den

 ganzen Qur´an zu lesen.

Gegenseitige Besuche und Einladungen zum Fastenbrechen sind an der Tagesordnung.

Der Monat Ramadan bringt denen, die Gutes tun, vielfachen Segen.  In diesem Monat sind die Menschen

 großzügiger, herzlicher, freundlicher und bereitwilliger, gute Taten zu verrichten.

Die Armen und Befürftigen erhalten Essen, Kleidung und Geld von den Gemeinschaftsmitgliedern,

denen es besser geht.

Viele Menschen gehen zum Fastenbrechen und zu den Mahlzeiten in die Moschee in ihrer Nachbarschaft.

Leute aus der Nachbarschaft schicken Früchte, Essen und Getränke zur Moschee – die Atmosphäre eines

 freundlichen Abendessens umgibt sie jeden Abend in diesem Monat.    




WER IST ZUM FASTEN VERPFLICHTET UND WER DAVON BEFREIT?

Die Fastenvorschrift im Monat Ramadan gilt für jeden geistig zurechnungsfähigen Muslim, Mann oder Frau,

der die Pubertät erreicht.

Die Pubertät kennzeichnet die Mündigkeit im Islam. Kinder, die die Pubertät nicht erreicht haben,

werden ermutigt so viele Tage zu fasten wie sie können.

So können sie sich nach und nach mit zunehmenden Alter an dieses Gebot gewöhnen.

Nur wer das Fasten, so wie es im Islam vorgeschrieben ist, ohne gesundheitlichen Schaden durchführen

 können, ist zu diesem Gebot verpflichtet.

Deshalb sind Kranke, Altersschwache, Schwangere, stillende Mütter, Frauen in der Menstruation und ähnliche

 Personengruppen von dieser Pflicht ausgenommen.

Personen, deren gesundheitliche Situation sich voraussichtlich nicht bessern wird wie z.B. chronisch Kranke

 oder Altersschwache, sollen für jeden im Ramadan versäumten Fastentag einen Bedürftigen speisen

(die sog. Fidya). Andere, die unter die Ausnahmeregelung fallen und deren Situation sich bessern wird wie z.B.

 Schwangere, stillende Mütter, reisende etc. holen die versäumten Fastentage zu einem späteren Zeitpunkt

 nach.



WAS GEHÖRT NOCH ZUM FASTENMONAT RAMADAN?

-DAS TERAWIEH-GEBET

Zum Fastenmonat Ramadan gehören natürlich die gemeinschaftlichen Tarawieh-Gebete, es gehört zwar nicht

 zu den Pflichtgebeten, ist aber das einzige Sunna Gebet ( freiwillige Gebete die unser Prophet ebenfalls

 gemacht hat ), das in Gemeinschaft verrichtet wird.

Der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, selbst betete es mal in Gemeinschaft und mal allein,

um es nicht als ein Pflichtgebet erscheinen zu lassen.

Die Terawieh-Gebete finden in allen Moscheen nach dem Fastenbrechen und erst nach dem Nachtgebet

 (Ischaa) statt.

Die Anzahl der Verbeugungen und Niederwerfungen (Rakat) sind hierbei insgesamt 20 Rakat.


-SICH IN DIE MOSCHEE ZURÜCKZIEHEN (ITIKAF)

Es war die Art des Propheten, die letzten zehn Tage und Nächte des Ramadan in einer Moschee zu verbringen.

Seiner Tradition zu folgen, wird als gottesdienstliche Handlung betrachtet, wenn jemand sich in die

 benachbarte Moschee zurückzieht.

Leute, die sich zurückgezogen haben, verbringen ihre Zeit mit den verschiedenen Formen des Zikir

(dem Gedenken Allahs), wie dem Verrichten freiwilliger Gebete, Rezitation und Studium des Qur´an,

Studium des Hadith (Aussprüchen des Propheten Muhammed) und halten sich gegenseitig zu guten Taten an,

indem sie GOTT und SEINEM Gesandten gehorchen.  Da es den zurückgezogenen Menschen nicht gestattet ist,

 die Moschee zu verlassen, außer in Notfällen, schlafen sie in der Moschee und benutzen die Einrichtungen der

 Moschee. Das Essen der Leute, die sich in die Moschee zurückgezogen haben, wird von ihren eigenen Familie

 zur Verfügung gestellt oder von Mitgliedern der Gemeinschaft.

Die Zurückgezogenheit endet, wenn erklärt wird, dass der neue Mond gesehen wurde oder am Ende des

Monats Ramadan.

 

-DIE NACHT DER BESTIMMUNG (LAYLAT AL-QADR):

Dies ist die Nacht von Qadr.  Der Begriff Al-Qadr wurde häufig als "die Macht" übersetzt.  Eine bessere

 Übersetzung ist vielleicht "der Wert" oder "die Bestimmung", denn GOTT sagt, der Wert dieser Nacht ist

größer  als eintausend Monate (ein Lebensdauer von über 83 Jahren)!

GOTT sendet in dieser Nacht SEINE Bestimmungen herab.  Dies ist die Nacht, in welcher der Qur´an in der Zeit

 des Propheten Muhammed zum ersten Mal offenbart wurde.

Gott spricht im Qur´an (97 / 1-5):


“Wahrlich, Wir haben ihn (den Qur´an) herabgesandt in der Nacht von Al-Qadr.  Und was lehrt dich wissen,

 was die Nacht von Al-Qadr ist?

Die Nacht von Al-Qadr ist besser als tausend Monate.  In ihr steigen die Engel und Gabriel herab mit der

 Erlaubnis ihres Herrn zu jeglichem Geheiß.  Friede ist sie bis zum Anbruch der Morgenröte.”


Die Nacht der Bestimmung ist ein Geschenk GOTTES für die Menschheit. Allerdings geht es nicht klar hervor,

 welche Nacht Laylat al-Qadr ist.

Diese Nacht ist in dem letzten Drittel ( die letzten 10 Tage ) des Ramadan´s verborgen, um die Gläubigen

 nochmal zu ermutigen, die letzten Tage des Ramadan´s mit allen Sinnen zu absolvieren und um viel Gewinn

 aus diesem Monat auszuschöpfen und dabei sicherzugehen diese eine Nacht nicht verpasst zu haben.

Einige Überlieferungen von den Gefährten des Propheten weisen darauf hin, dass es die 27. Nacht des Monats

 Ramadan sei, aber weitaus mehr Überlieferungen betonen, dass es eine der ungeraden Nächte während des

 letzten Drittel des Monats Ramadan ist.


-ALMOSENABGABE (ZAKAT / SADAQAT AL-FITR):

Auch die Almosen-Pflichtabgabe ( ZAKAT, die vierte Säule des Islam ) auf welche die Armen ein Recht besitzen,

 nicht nur den Besitz und das Vermögen reinigt, sondern auch von Selbstsucht und Gier und das Herz von Neid

 und Eifersucht reinigt, wird in diesem heiligen Monat Ramadan verrichtet, denn viele Muslime wollen die

 Gelegenheit der vielfachen Belohnungen von Gott wahrnehmen.

Die freiwilligen Almosen und Spenden werden gern auch in diesem Monat vorgenommen, so wie z.B. die FITR

 abgabe an bedürftige Familien, wo ein bestimmter Abgabenhöhe pro Person definiert ist.

Die Höhe der Fitr-Abgabe orientiert sich an Kaufkraft und Lebensunterhaltskosten des jeweiligen Ortes.

Hierbei wird ermittelt, was in diesem Jahr es kostet, die Grundbedürfnisse eines Menschen für 1-Tag zu

 erfüllen. Dieser Wert ist in den westlichen Staaten wie Deutschland z.B. aktuell auf 10 Euro festgelegt.

Das heißt, 1-Bedürftiger Mensch in Deutschland ist in der Lage sein Überleben mit Grundnahrungsmittel und

 Gütern für 1-Tag zu sichern. Diese Abgabenhöhe ist auch zugleich, für Leute die aufgrund Ihrer chronischen

 Krankheit nicht fasten dürfen, ein Maßstab für Ihre Entrichtung einer Ausgleichzahlung an Arme und

 bedürftige Personen pro Tag die Sie nicht Fasten können, also für 30 Tage eine Ausgleichszahlung in Höhe von

 300 Euro, damit wenigstens ein bedürftiger Mensch die Fastenzeit an seiner Stelle verrichten kann.


-DAS RAMADANFEST ( EID AL-FITR ):

Das Ende des Fastenmonats wird am ersten Schauwal gefeiert, dem zehnten Monat, der auf den Ramadan folgt.

Am 29. Ramadan nach Sonnenuntergang gehen die Menschen ins Freie, um am westlichen Horizont,

wo die Sonne untergeht, nach der neuen Mondsichel Ausschau zu halten.

Wenn die Mondsichel gesehen wird, wird das Ende des Ramadan erklärt. Wenn sie nicht gesehen wird, dauert

 der Ramadan noch einen weiteren Tag.


Am Tag des Ramadanfestes reinigen sich die Menschen am frühen Morgen, ziehen ihre besten Kleider an,

 parfumieren sich und gehen in die Moscheen, dabei sagen sie die Takbierat, indem sie sagen:


"Gott ist am Größten, es gibt keine Gottheit außer Gott und gepriesen sei Gott."


Muslime sprechen die Takbierat in ihren Häusern, in den Straßen und am Ort der Versammlung,

während sie auf den Vorbeter, den Imam, warten.

Der Imam führt die Gebete zu der angekündigten Zeit und hält eine Predigt. Am Ende der Predigt sprechen die

 Leute Bittgebete, begrüßen, umarmen und gratulieren einander zu der erfolgreichen Beendigung des Ramadan

 und sie bitten GOTT, ihre Bemühungen, IHM gehorsam zu sein, anzunehmen.


Tagsüber besuchen die Menschen einander und die Kinder erhalten Geschenke. In manchen Ländern machen

 die Leute Picknicks und andere Versammlungen.

Das Ramadanfest ist auch ein Anlass und auch ein Auftrag an Gläubige, zwischen zerstrittenen Familien,

 Freunden und Menschen zu schlichten.

Im wesentlichen ist das Ramadanfest ein Tag der Dankbarkeit GOTT gegenüber und ein Tag um Familie und

 Freunde zu treffen.



4. DIE ALMOSENABGABE ( ZAKAT ):


Auf arabisch bedeutet Zakat wörtlich “Reinigung”, denn Zakat reinigt das Herz des Menschen von Habsucht und

 wird als religiöser Terminus wahrgenommen.

Die Almosenabgabe bedeutet, dass ein gewisser Teil des Besitzes für das Wohlwollen Gottes bestimmten

 Menschen gespendet wird.

Als eine der materiellen Gottesdienste und einer der "FÜNF SÄULEN DES ISLAM", wurde die Almosenabgabe

den Gläubigen verpflichtend (Farz) aufgetragen.


Die Almosenabgabe ist das jährliche Entrichten eines bestimmten Prozentsatzes ( "das Vierzigstel" oder aber

 auch 2,5 % ) vom Nettovermögen des Barvermögens, das einen bestimmten Betrag überschreitend ein Jahr

 überdauert hat.

Auch alle anderen materiellen Besitztümer, wie z.B. Gold, Grundbesitz, Viehzucht, Ackerbau, unterliegen der

 Almosenabgabe.

So wie wir jedes Jahr dem Fianzamt unsere Einkommenssteuererklärung vorlegen, die wir selbst oder mit

 unserem Steuerberater erstellt haben, so nehmen sich auch die Muslime die Zeit des Fastenmonats Ramadans

 zum Anlass, Ihre Finanzielle Lage entweder selber oder aber auch mit Hilfe von Fachleuten

(Religionsgelehrten) auszurechnen um Ihren Almosensatz zu bestimmen.


Almosenabgabe wird an einen bestimmten Personenkreis der Gesellschaft, wie Arme, Bedürftige, usw.

 entrichtet.

Das Spenden ist ein Akt des Gottesdienstes und der spirituellen Investition.


Die Almosenabgabe, auf welche die Armen ein Recht besitzen, reinigt nicht nur den Besitz und das Vermögen,

 sondern auch von Selbstsucht und Gier. Sie reinigt das Herz von Neid und Eifersucht.


Der Islam nimmt als Religion der Mitte eine gemäßigte, positive und effektive Stellung zwischen Individuum

 und Gesellschaft, zwischen Bürger und Staat, zwischen Kapitalismus und Sozialismus, zwischen Materialismus

 und Spiritualismus ein.


Die Liebe zum Reichtum ist nur zu natürlich, und es bedarf eines festen Glaubens an GOTT, um etwas von

 seinem Reichtum mit anderen zu teilen.

Ähnlich dem Gebet, das sowohl eine individuelle als auch eine gemeinschaftliche Verpflichtung darstellt,

bringt die Zakat den Gottesdienst und die Dankbarkeit eines Muslim GOTT gegenüber zum Ausdruck,

indem er Bedürftige unterstützt.


Im Islam ist der wahre Eigentümer aller Dinge nicht der Mensch, sondern GOTT.

Die Anhäufung von Reichtum für einen selbst oder damit es das eigene Ansehen vermehrt, wird verdammt.

Reine Anhäufung von Reichtum zählt im Angesicht GOTTES überhaupt nichts. Es ist für den Menschen weder in

 diesem Leben noch im Jenseits von Nutzen.

Der Islam lehrt den Menschen, dass sie ihren Reichtum mit der Absicht, davon für ihre eigenen Bedürfnisse und

 die Bedürfnisse anderer zu spenden, vermehren sollen.

Denn der Islam lehnt Reichtum kategorisch nicht ab, im Gegenteil, es fördert es mit folgenden aussagen von

 unseren Propheten:


„Die gebende Hand ist besser als die nehmende.“ (Bucharî, 3 / 1010)


Das gesamte Konzept des Reichtums wird im Islam als ein Geschenk GOTTES betrachtet.

GOTT, DER diesen Reichtum der Person zur Verfügung gestellt hat, gab ihm einen Teil davon für die Armen,

 also besitzen die Armen einen Anspruch auf den Reichtum der Person. Zakat erinnert Muslime daran,

dass alles, das sie besitzen, GOTT gehört.

Den Leuten wird ihr Reichtum als etwas Anvertrautes von GOTT gegeben, und Zakat befreit die Muslime von

 der Liebe zum Geld.

Das Geld, das als Zakat gegeben wird, ist nichts, das GOTT benötigt oder erhält. Er steht über jeglicher Art von

 Abhängigkeit.

GOTT verspricht in SEINER grenzenlosen Gnade Lohn für jene, die den Bedürftigen helfen, mit der einen

 Grundvorraussetzung, dass sie Zakat im Namen GOTTES spenden;

man darf keinerlei weltlichen Gewinne von den Zakat-Empfängern erwarten oder verlangen, noch sollte man

 seinen Namen als Wohltäter preisen.

Die Gefühle eines Zakat- Empfängers dürfen nicht verletzt werden, indem man ihm das Gefühl vermittelt,

 minderwertig zu sein oder indem man ihn an die Unterstützung erinnert.

Dazu im Qur´an ( 2 / 262 ):


„Die ihr Vermögen auf Allahs Weg ausgeben und, nachdem sie gespendet haben, ihr Verdienst nicht

 herausstellen und keine Gefühle verletzen, die finden ihren Lohn bei ihrem Herrn.

Keine Furcht wird über sie kommen, und sie werden nicht traurig sein.“


Geld, das als Zakat gegeben worden ist, kann nur für spezielle, besondere Dinge verwendet werden.

Das Islamische Gesetz legt fest, dass Almosen nur dafür benutzt werden darf, um Arme, Waisen und Witwen zu

 unterstützen, Sklaven und Schuldner zu befreien und um anderen Bedürftigen zu helfen, wie im Qur´an

(9 / 60) besonders erwähnt wird.

Zakat, das vor mehr als 1400 Jahren eingeführt wurde, funktioniert in der muslimischen Gesellschaft als eine

 Art Sozialversicherung.


Weder die jüdischen noch die christlichen Schriften loben die Befreiung von Sklaven, indem sie es in den Rang

 einer gottesdienstlichen Handlung emporheben.

In der Tat ist der Islam die einzige Religion auf der Welt, welche die Gläubigen anweist, Sklaven finanziell zu

 Unterstützen, damit sie ihre Freiheit wiedererlangen können und er erhob die Freilassung eines Sklaven in den

 Rang der gottesdienstlichen Handlungen – sofern es getan wird, um GOTT zu gefallen.


Unter den Kalifen war die Sammlung und die Auszahlung von Zakat Aufgabe des Staates.

In der gegenwärtigen muslimischen Welt ist es dem Einzelnen überlassen, mit Ausnahme mancher Länder,

in denen der Staat diese Rolle teilweise übernimmt.

Die meisten Muslime im Westen verteilen Zakat über islamische Wohlfahrtsverbände, Moscheen oder sie geben

 sie direkt den Armen.


Von der Zakat ( Pflichtteil ) abgesehen, wird außerdem empfohlen, privat noch andere Formen des Almosens,

 möglichst im Verborgenen, zu geben, mit der Absicht, dies einzig und allein für GOTT zu tun.      

Neben Zakat betonen der Qur´an und die Ahadith (Aussagen und Taten des Propheten Muhammed, möge GOTT

 seine Erwähnung vermehren) Sadaqah, oder freiwillige Almosengaben, die für Bedürftige bestimmt sind.

Der Quran empfiehlt das Speisen der Hungrigen, das Bekleiden der Nackten, das Helfen derer, die Hilfe

 bedürfen und je mehr man hilft, desto mehr hilft Gott einem; und je mehr man gibt, desto mehr gibt einem GOTT. Dazu im Qur´an ( 2 / 261 ):


„Die ihr Vermögen auf Allahs Weg ausgeben, gleichen einem Korn, das in sieben Ãhren schießt, in jeder Ãhre

 hundert Körner. Und Allah gibt doppelt, wem Er will, und Allah ist umfassend und wissend.“


Man fühlt: Wenn man sich um andere kümmert, kümmert sich GOTT um einen.

 


5. DIE PILGERFAHRT ( HAJJ ):


Das Wort "Hajj" bedeutet sprachlich: an einen Ort zu reisen, um diesen zu besuchen. In der islamischen

 Terminologie bedeutet es nach Mekka zu gehen um die Pilgerrituale zu vollziehen.

Die Pilgerreise nach Mekka, ist die fünfte der "FÜNF SÄULEN DES ISLAM" und für diejenigen eine bindende

 Verpflichtung, die dazu körperlich und finanziell in der Lage sind.  Dazu im Qur´an ( 3 / 96-97 ):


"Das erste (Gottes)haus, das für die Menschen gegründet wurde, ist wahrlich dasjenige in Mekka, als ein

 gesegnetes (Haus) und eine Rechtleitung für die Weltenbewohner.

Darin liegen klare Zeichen. (Es ist) der Standort Ibrahims. Und wer es betritt, ist sicher. Und Allah steht es den

 Menschen gegenüber zu, daß sie die Pilgerfahrt zum Hause unternehmen – (diejenigen,) die dazu die

 Möglichkeit haben. Wer aber ungläubig ist, so ist Allah der Weltenbewohner Unbedürftig."


Der Hajj ist also keine neue Angelegenheit, die vom Islam eingeführt wurde, vielmehr ist er so alt wie die

 Ka´ba selbst.

Der eigentliche Ursprung des Hajj wurzelt in den Andachtshandlungen des Propheten Abraham ( Frieden sei auf

 ihm ).

Dies zeigt, dass nicht der Prophet Muhammed (Segen und Heil auf ihm) den Hajj erfand.  Alles, was er tat,

war lediglich, ihn von all den schlimmen Praktiken, die sich in ihn eingeschlichen hatten, zu befreien.


Einige Jahrhunderte nach dem Tod von Ibrahim und dessen Sohn Ismael (Friede sei auf ihnen), wandten sich

 die Menschen von deren Lehren ab und gerieten allmählich auf Abwege, wie alle anderen Menschen um sie

 herum. Hunderte von Götzen wurden in der Ka'ba aufgestellt, die von Ibrahim und Ismael (Friede sei auf

 ihnen) als Zentrum zur Anbetung des Einen Wahren Gottes gebaut worden war. Pikanterweise wurden auch

 Götzen nach dem Abbild von Ibrahim und Ismael erstellt, die doch ihr ganzes Leben damit verbracht hatten,

den Götzendienst auszumerzen.

Die Nachkommen von Ibrahim (Friede sei auf ihm), die selbst alle Götzen abgelehnt hatten, begannen damit

 Götzen anzubeten.

Die Ka'ba wurde zu einer Art Tempel des Götzendienstes und des Aberglaubens. Dieser Missstand dauerte

 ungefähr zweitausend Jahre an, bis zur Ankunft des Propheten Muhammed (Segen und Heil auf ihm).


Während die Drei Gottesdienste der "FÜNF SÄULEN DES ISLAM" die Hinwendung zu Gott nach seinen

 Anweisungen mit Leib und Seele sind und Ihre Besonderheiten haben:

- Das Gebet: Loslösung von der ZEIT

- Das Fasten: Loslösung von GELÜSTEN und BEDÜRFNISSEN

- Die Almosenabgabe: Loslösung vom VERMÖGEN

wird die Pilgerfahrt als "DER GOTTESDIENST IN VOLLENDUNG" betrachtet.

Denn die Pilgerfahrt ist die vollkommene gleichzeitige Loslösung:

- von ZEIT

- von GELÜSTEN und BEDÜRFNISSEN

- von VERMÖGEN

- unter vollem Einsatz von LEIB und SEELE


Die Pilgerfahrt muss nur einmal im Leben unternommen werden, doch wird sie von den gläubigen

 hochgeschätzt und so oft wie möglich durchgeführt.


Die Muslime aus aller Weit, verschiedener Nationalität, ethnischer Abstammung, Hautfarbe und Sprache,

 versammeln sich in Mekka im Geist der Anbetung, und Zuwendung zu GOTT.

Sie vollziehen die besonders vorgeschriebenen religiösen Andachtsübungen vom achten bis zum dreizehnten

 Tag des letzten Monats (dem Pilgermonat: Dhul-Hidscha) im islamischen Kalender.


Die Versammlung der Muslime dient auch zum Verständnis der Einheit, Brüderlichkeit und Gleichheit der

 Gläubigen.

Pilger aller Hautfarben, ob reich oder arm, gebildet oder ungebildet, stark oder schwach, Herrscher oder

 Untertan umhüllen sich mit den gleichen ungesäumten Tüchern (Ihram), die islamische Leichentücher

 symbolisieren und vollziehen die gleichen religiösen Riten stehend und sich verneigend, Schulter an Schulter.


Die Pilgerreise im Islam wird nicht zu irgendwelchen Schreinen von Heiligen unternommen, zu Klöstern um die

 Hilfe heiliger Männer zu erbitten oder zu Orten, von denen gesagt wird, dort seien Wunder geschehen.

Die Pilgerreise wird zur Ka´ba unternommen, die sich in der Heiligen Stadt Mekka in Saudi Arabien befindet;

sie ist das ´Haus GOTTES´, das heilig ist, seit der Prophet Abraham es zur Anbetung GOTTES erbaut hat.

GOTT belohnte ihn dafür, als ER das Haus annahm und es ehrte, indem ER es zum Zentrum der Andacht machte,

 dem alle Muslime ihre Gesichter beim Gebet (Salah) zuwenden.

Die Riten der Pilgerreise werden heute genauso durchgeführt, wie es Abraham und nach ihm der

Prophet Muhammed (Segen und Heil auf ihm) tat.


Mekka ist das Zentrum, dem die Muslime einmal im Jahr zustreben, sich treffen und in sich den Glauben

 Auffrischen, daß alle Muslime gleich sind und einen Anspruch auf die Liebe und Zuneigung anderer haben,

 ungeachtet ihrer Rasse oder ihrer ethnischen Zugehörigkeit.

Dazu entledigen sie sich komplett Ihrer gewohnten Kleidungsstücke und und legen sich zwei ungenähte weiße

 Baumwolltücher (Ihram) an (eins um die Hüften und eins um die Schultern geschlungen).

Die einfache Bekleidung signalisiert die Gleichheit der gesamten Menschheit im Angesicht GOTTES,

und die Abkehr von allen weltlichen Neigungen.


Wie die Harmonie der Rassen durch den Hajj gefördert wird, wurde vielleicht am besten von

Malcolm X (Amerikanischer Bürgerrechtler) über seine historische Pilgerreise eingefangen:


"Jeder einzelne von den tausenden am Flughafen, bereit nach Jeddah aufzubrechen, war auf diese Art

 bekleidet.  Du könntest ein König oder ein Bauer sein und niemand würde es wissen.

Einige mächtige Persönlichkeiten, die mir diskret gezeigt wurden, hatten das gleiche wie ich an.

Einmal angezogen, hatten wir alle begonnen, mit wenigen Unterbrechungen auszurufen:

“Lebbeyk!  Allahumme Lebbeyk!”  (Dir zu Diensten bin ich hierher geeilt, unser Herr!)

In einem Flugzeug mit weißen, schwarzen, braunen, roten und gelben Menschen, blaue Augen und blonde

 Haare, und mein filziges rotes Haar – alle zusammen, Brüder!

Alle verehren denselben Gott, alle nacheinander, geben sich gegenseitig die gleiche Ehre…

Erst zu dieser Zeit begann ich wieder, den “Weißen Mann” neu einzuschätzen.  Es war, als ich zu spüren

 begann, daß “Weißer Mann”, wie es gwöhnlich verwendet wird,

nur zweitrangig “Hautfarbe” bedeutet; in erster Linie beschreibt es Verhaltensweisen und Taten.

In Amerika bedeutete “Weißer Mann” bestimmte Verhaltensweisen und Handlungen -Schwarzen und allen

 anderen nicht-weißen Menschen gegenüber-.

In der muslimischen Welt aber hatte ich gesehen, daß Männer mit weißer Hautfarbe wirklich brüderlicher

 waren, als alle anderen sonst jemals waren.

Dieser Morgen war der Anfang einer radikalen Änderung meiner gesamten Ansichten über “weiße” Männer.

Da waren Zehntausende von Pilgern aus aller Herren Länder.Sie hatten alle Farben, von blauäugigen  Blonden

 bis zu tiefschwarzen Afrikanern.

Aber wir alle nahmen an demselben Ritual teil, entfalteten einen einheitlichen Geist und eine Brüderlichkeit,

 von der ich nach meinen Erfahrungen in Amerika nie geglaubt hätte, daß sie unter Weißen und Nicht-Weißen

 existieren könnte...  Amerika muß unbedingt den Islam verstehen lernen, denn dies ist die Religion,

die das Rassenproblem ihrer Gesellschaft ausgerottet hat.

Während meiner ganzen Reisen durch die muslimische Welt habe ich viele Leute getroffen, mit ihnen

 gesprochen und sogar gegessen, die in Amerika als weiß angesehen würden – aber die Eigenschaften der

 “Weißen” waren aus ihren Köpfen durch die Religion des Islam beseitigt.

Ich habe nie zuvor so eine ernsthafte und ehrliche Brüderlichkeit von Menschen aller Farben zusammen

 gesehen, ungeachtet ihrer Farbe.”


So vereinigt die Pilgerreise die Muslime der Welt zu einer internationalen Bruderschaft.  Mehr als zwei

 Millionen Menschen vollziehen jedes Jahr den Hajj, und die Riten dienen als vereinigende Kraft im Islam,

 indem sie Anhänger aus unterschiedlichen Hintergründen im Gottesdienst zusammen bringt.

In manchen muslimischen Gesellschaften wird ein Gläubiger, sobald er einmal die Pilgerreise unternommen

 hat, als “Hajji” betitelt; dies ist eher ein traditioneller als ein religiöser Brauch.

Schließlich ist der Hajj die Kundgebung vom Glauben an die Einzigkeit GOTTES – all die Pilger beten den Einen

 GOTT an und gehorchen SEINEN Befehlen.  


An bestimmten Stationen an den Karawanenrouten nach Mekka oder wenn der Pilger an dem Punkt

 vorbeikommt, der diesen Stationen am nächsten ist, tritt der Pilger in den Zustand der Reinheit ein, der als

 "Ihram" bekannt ist. In diesem Zustand sind bestimmte “normale” Taten des Tages und der Nacht dem Pilger

 Untersagt, wie das Bedecken des Kopfes, Schneiden der Fingernägel und das Tragen normaler Kleidung was

 Männer betrifft.


Männer legen ihre Kleidung ab und bekleiden sich mit den Tüchern, die für den Zustand des Ihram

 vorgeschrieben sind : zwei ungenähte Stoffbahnen, die um den Körper gewickelt werden.

All dies steigert die Ehrfurcht und Heiligkeit der Pilgerschaft, der Stadt Mekka und des Monats Dhul-Hijjah.

Es gibt 5 Stationen, eine auf den Küstenebenen nord-westlich von Mekka Richtung Ägypten und eine südlich

 Richtung Jemen, während sich drei nördlich oder östlich Richtung Medina, Irak und an-Najd befinden.

Nachdem er in den Zustand des Ihram eingetreten ist, reist der Pilger nach Mekka und erwartet den Beginn des

 Hajj.


Am 7. Dhul-Hidscha wird der Pilger an seine Pflichten erinnert und beim Beginn des Rituals, das zwischen dem

 8.und12. Tag des Monats stattfindet, besucht der Pilger die heiligen Stätten außerhalb von Mekka – Arafah,

 Muzdalifah und Minaa – und opfert ein Tier im Gedenken an Abraham´s Opfer.

Dann kürzt oder schert der Pilger seine Haare, und danach, nachdem er an drei aufeinander folgenden Tagen

je sieben Steine an 3-Säulen (Jamaraat) (Symbolisch für den kleinen, mittleren und den großen Teufel (dem

 Schaytan) in Minaa geworfen hat, bewegt er sich zur zentralen Moschee, wo er siebenmal die Kaaba umrundet

 und ebenfalls siebenmal zwischen den kleinen Hügeln Safa und Marwa hin und her eilt.


Der historische Hintergrund oder die spirituelle Bedeutsamkeit eines jeden Ritus übersteigt den Rahmen

dieses  einleitenden Artikels.