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DITIB-
DIE 6 GLAUBENSARTIKEL IM ISLAM
Einer der schönsten Aspekte im Islam ist, dass in keinem religiösen Bereich blinder Glaube von uns
verlangt wird. Vielmehr lehrt uns der Qur'an, nachdenkend und aus innerer Überzeugung die Existenz und
Einheit GOTTES anzuerkennen.
Eine Taufe wie im Christentum gibt es im Islam nicht.
Dafür gibt es im Islam „DIE SECHS GLAUBENSARTIKEL“ , verbunden mit der Aussprache des
Glaubensbekenntnisses mit Überzeugung, ohne Zweifel im Herzen, ohne Zwang und frei von anderen
Einflüssen. Die Überzeugung, dass man an die richtige Religion glaubt, ist etwas Wesentliches im Islam,
denn der Zwang lässt einen mit dem Mund sagen, woran man im Herzen nicht glaubt. Das ist gerade die
Heuchelei, vor der der Islam warnt und die der Islam schlimmer als den Unglauben selbst betrachtet:
„Gewiss, die Heuchler werden sich auf dem untersten Grund des (Höllen)feuers befinden,
und du wirst für sie keinen Helfer finden.“ (Qur´an: 4/145)
Es gibt viele Aspekte des Glaubens, von denen derjenige, der am Islam festhält, fest überzeugt sein muss.
Von diesen Aspekten sind sechs die wichtigsten, sie sind als die “SECHS GLAUBENSARTIKEL” bekannt.
Ein Muslim (a) lernt diese Glaubensartikel in arabischer Sprache in Form eines Bittgebets:
„Âmentu billâhi we melâ-
we scher-
Hakkun Esch-
„Ich glaube an Allah, an seine Engel, an seine Bücher, an seine Gesandten, an das Jenseits und dass alles
Gute und Schlechte, welches erschaffen wurde von Seiten Allah´s kommt.
Es ist wahr, dass wir nach dem Tod wieder auferweckt werden. Ich bezeuge, dass es keine Gottheit
außer Allah gibt und ich bezeuge dass Muhammed sein Diener und Gesandter ist.“
Diese 6 Glaubensartikel sind unabdingbar miteinander verbunden und stehen in einem
Abhängigkeitsverhältnis zueinander. Deshalb ist es Pflicht an alle Glaubensartikel gleichermaßen
zu glauben und das ausschließen auch nur eines Glaubensartikels oder auch nur die Zweifel darüber
würde unweigerlich zum Ausschluss aus Islam bedeuten!
Im folgenden sind die 6 Glaubensartikel des Islam und ihre Bedeutung aufgelistet:
1. GLAUBE AN DIE EXISTENZ UND EINZIGKEIT VON GOTT (ALLAH)
Der Islam hält den strikten Monotheismus und Glauben an Gott aufrecht, der das Herz des Glaubens bildet.
Den Kern des islamischen Glaubens bildet das Bekenntnis zu dem Satz „LA ILAHE IL-
“Es gibt keine wahre Gottheit, die der Anbetung würdig ist, außer Allah”.
Die Bezeugung zu diesem Glauben (arab. Tawhid), ist die Achse, um die sich alles im Islam dreht.
Desweiteren handelt es sich um das erste von zwei Bekenntnissen, durch die eine Person zum Muslim wird.
Das Bestreben nach der Verwirklichung dieser Einheit, oder Tawhid, stellt den Kern des islamischen
Lebens dar.
Viele Menschen, die den Islam nicht kennen, haben Bemerkungen über ALLAH, womit Muslime GOTT
Bezeichnen, mißverstanden.
ALLAH ist der eigentliche Name für GOTT auf arabisch, so wie “Elah”, oder häufig auch “Elohim” der
eigentliche Name GOTTES auf Aramäisch ist, der im Alten Testament erwähnt wird.
ALLAH ist ebenfalls Sein persönlicher Name im Islam, genau wie “YHWH” Sein persönlicher Name im
Judentum ist.
Eher noch als die hebräische Bedeutung von “YHWH” als “Der, Der ist”, kennzeichnet ALLAH auf arabisch den
Aspekt, daß ER “Die Eine Wahre Gottheit, Der alle Anbetung gebührt” ist.
Arabisch sprechende Juden und Christen benennen das Allerhöchste Wesen ebenfalls ALLAH.
ALLAH ist der persönliche Name des Einzigen GOTTES, der genau die Namen und Eigenschaften besitzt,
die ER SEINEM letzten Propheten Muhammed –Segen und Heil auf ihm-
Bekenntnis zu dem Satz: "LA ILAHE IL-
innerlich und äußerlich angebetet zu werden, mit dem Herzen und den Gliedern.
In der islamischen Lehre kann nicht nur kein anderer als GOTT angebetet werden,
sondern es kann auch absolut keiner zusammen mit IHM angebetet werden.
ER besitzt keine Partner oder Teilhaber in der Anbetung, Verherrlichung und Verehrung.
Anbetung mit all ihren Bedeutungen und ihrem umfassenden Sinn gebührt IHM allein.
GOTTES Recht, angebetet zu werden, ist die essentielle Bedeutung des Islamischen Glaubensbekenntnisses.
Man wird Muslim, indem man das Göttliche Recht auf Anbetung bezeugt.
Dies ist der Kern des islamischen Glaubens an GOTT, ja sogar des gesamten Islam.
Es wird als zentrale Botschaft aller Propheten und Gesandten betrachtet, die GOTT geschickt hat von Adam
Angefangen, bis Abraham, Isaak, Ismael, Moses, Jesus und Muhammed (Segen und Heil auf Ihnen allen).
Entsprechend dem heutigen Alten Testament (5. Mose 6:4) erklärte Moses zum Beispiel:
“Höre, Israel, der Herr ist unser Gott, der Herr allein.”
Laut dem heutigen Neuen Testament (Markus 12:29) wiederholte Jesus 1500 Jahre später dieselbe Botschaft,
als er sagte: “Das vornehmste Gebot ist das: ´Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist allein der Herr.” Und
erinnerte Satan:
“Hebe dich weg von mir, Satan, denn es steht geschrieben: ´Du sollst anbeten Gott, deinen Herrn, und Ihm
allein dienen.´” (Matthäus 4:10)
Schließlich hallte der Ruf Muhammed´s über 600 Jahre nach Jesus über die Berge von Mekka:
"Und euer Gott ist ein Einziger Gott. Es gibt keinen Gott außer Ihm, dem Allerbarmer, dem Barmherzigen.“
(Quran 2:163).
Sie alle erklärten deutlich: “Dient Gott! Keinen Gott habt ihr außer Ihm! ” (Quran 7:59, 7:73; 11:50, 11:84;
23:32)
2. GLAUBE AN DIE ENGEL
Engel sind Wesen die aus Licht erschaffen wurden und für unsere Sinne nicht wahrnehmbar sind.
Sie haben kein Geschlecht und haben keine Bedürfnisse wie die Menschen und sind gehorchende Diener
von ALLAH. Engel sind eine Art von Botschaftern (Erzengel Gabriel) die eine göttliche Botschaft von ALLAH
annehmen und sie den Propheten offenbaren. Also, der Glauben an die Offenbarungen und die Propheten
setzt den Glauben an die Existenz der Engel voraus, die ihnen dann an erster Stelle die Offenbarungen und
das Prophetentum offenbaren. Der Unglauben an die Engel wird zu dem Unglauben an die Propheten führen.
Das ist warum der Glauben an Engel direkt dem Glauben an ALLAH folgt.
3. GLAUBE AN DIE HEILIGEN SCHRIFTEN (OFFENBARUNGEN) VON GOTT (ALLAH)
Der Glaube an die von GOTT offenbarten Schriften ist der dritte Glaubensartikel im Islam.
Die Schrift, die einem Propheten offenbart wurde, ist ein Bezugspunkt, um die Religion zu lernen,
sowie die Pflichten GOTT und den Mitmenschen gegenüber. GOTT offenbart Sich selbst und erläutert den
Sinn der Schöpfung des Menschen in den Offenbarungsbüchern.
Ein Muslim (a) glaubt fest daran, dass der barmherzige GOTT die göttlichen Offenbarungsbücher tatsächlich
SEINEN Propheten offenbart hat, damit sie die Menschheit leiten.
Die Schriften sind GOTTES Beweis und Argument gegen die Menschen am Tag des Gerichts.
Es ist ihnen nicht erlaubt, sich ihm zu widersetzen oder zu übertreten.
Die Schriften sind dafür gedacht, die Religion vor Verschmutzung und Verderb zu schützen, zumindest für
einige Zeit nach dem Tod des Propheten. Heute ist der Quran, der unserem Propheten Muhammed (saw)
offenbart wurde, die einzig verbliebene Schrift, die vor Veränderungen verschont geblieben ist und
laut Aussage ALLAH´s selbst verschont bleiben wird.
4. GLAUBE AN DIE PROPHETEN
Der Glaube an die Propheten, die GOTT auserwählt hat, damit sie den Menschen Seine Botschaft überbringen,
ist ein notwendiger Glaubensgrundsatz im Islam. Dazu im Qur´an ( 2/285 ):
“Der Gesandte (GOTTES) glaubt an das, was zu ihm von seinem Herrn (als Offenbarung) herabgesandt worden
ist, und ebenso die Gläubigen; alle glauben an GOTT, SEINE Engel, SEINE Bücher und SEINE Gesandten.
Wir machen keinen Unterschied bei jemandem von SEINEN Gesandten.”
GOTT übermittelt SEINE Botschaft und SEINEN Willen durch menschliche Propheten.
Sie stellen eine Verbindung zwischen den Erdenbewohnern und den Himmelswesen dar.
GOTT hat sie auserwählt, SEINE Botschaft den Menschen zu überbringen.
Es gibt keine anderen Übertragungswege, um göttliche Mitteilungen zu erhalten.
Dies ist das Kommunikationssystem zwischen dem Schöpfer und den Geschöpfen.
SEIN Kommunikationsweg führt über menschliche Propheten, welchen die Botschaft ALLAH´s von Engeln
mitgeteilt wird.
GOTT hat zu jedem Volk einen Propheten gesandt, meistens einen der ihren, um sie dazu aufzurufen,
GOTT allein zu dienen und falsche Götter zu meiden.
Muslime glauben an alle Propheten, die in den islamischen Quellen namentlich genannt werden,
wie Adam, Noah, Abraham, Isaak, Ismael, David, Salomon, Moses, Jesus und Muhammed,
(möge ALLAH Sie alle ehren und ihnen allen Wohlergehen schenken), um ein paar Namen zu nennen.
Ein allgemeiner Glaube genügt an die, die nicht mit ihren Namen genannt werden, dazu im Qur´an (40/70):
“Wir haben doch bereits vor dir (Muhammed) Gesandte gesandt. Unter ihnen gibt es manche, von denen Wir
dir berichtet haben und manche, von denen Wir dir nicht berichtet haben.”
Muslime glauben fest daran, dass der letzte Prophet Muhammed (Segen und Heil auf ihm),
der Prophet des Islam ist, und dass es nach ihm keinen weiteren Propheten mehr geben wird.
5. GLAUBE AN DAS JENSEITS UND DER WIEDERAUFERSTEHUNG
Jeder hat Angst davor, zu sterben, und das ist auch richtig so. Die Unsicherheit vor dem, was uns bevorsteht,
ist natürlicherweise beängstigend. Der Islam zeigt von allen Religionen die anschaulichsten Einzelheiten
davon auf, was nach dem Tod geschieht und was außer diesem noch folgt.
Der Islam betrachtet den Tod als natürliche Schwelle zum nächsten Existenzstadium (Die Ewigkeit).
Die islamische Lehre hält daran fest, dass die menschliche Existenz nach dem Tod des menschlichen Körpers
in geistiger Form (Die Seele) weiter fortbesteht und betont die physikalische Wiedererweckung.
Es gibt eine direkte Beziehung zwischen dem Verhalten auf der Erde und dem Leben im Jenseits.
Das Leben nach dem Tod wird ein Leben von Belohnungen und Strafen sein, das dem Verhalten auf der Erde
entsprechend sein wird.
Es wird ein Tag kommen, an dem GOTT die ersten und die letzten SEINER Geschöpfe wiedererwecken und
über jeden gerecht richten wird. Dann werden die Menschen ihren letzten Aufenthaltsort betreten,
Hölle oder Paradies.
Der Glaube an das Leben nach dem Tod zwingt uns, das Rechte zu tun und uns von Sünden fernzuhalten.
6. GLAUBE AN DIE GÖTTLICHE VORHERBESTIMMUNG (SCHICKSAL)
Die göttliche Vorherbestimmung (Schicksal) ist die häufig missverstandene Glaube an die Beziehung
zwischen GOTTES grenzenlosem Wissen und der Fähigkeit menschlicher Taten und dem Schicksal.
Die göttliche Vorherbestimmung bedeutet, dass alles, ob gut oder schlecht, alle glücklichen oder traurigen
Augenblicke, Freude oder Schmerzen von GOTT kommen und von Ihm vorherbestimmt sind.
Schicksal an sich bedeutet, dass ALLAH der Allwissende in Kenntnis darüber ist was alles einst mal
gewesen war, was alles ist und was alles eines Tages sein wird.
Dies bedeutet nicht, dass wir Menschen keinen freien Willen besitzen.
Wissen ist etwas anderes und Handeln ist etwas anderes.
ALLAH ist der Wissende und der Mensch ist der Handelnde. Hierbei sollten wir folgendes wissen:
Wir tun nicht etwas, weil ALLAH das weis und ER es so gewollt, bestimmt oder erzwungen hat.
ALLAH ist in immerwährender Kenntnis über unser körperliches und geistiges Befinden.
ER weiß zu jeder Zeit wie wir denken und handeln werden. Generell ist es undenkbar, dass ALLAH als
Erschaffer aller Dinge keine Kenntnis über SEINE Schöpfung verfügt. Dann wäre ER kein Allmächtiger GOTT.
Ein Beispiel:
Stellen wir uns einen Lehrer vor, der einen seiner Schüler auswählt und ihm ankündigt, dass er ihn Morgen
in einem Fach (z.B: Mathe) zum Aktuellen Thema mündlich prüfen wird.
Der Lehrer kennt seinen Schüler und weiß nur zu gut, dass dieser seinen Tag nicht mit dem Lernen des
Mathe-
die Prüfung vergeigen wird und schreibt schon am selbigen Tag dessen schlechte Note im Klassenbuch nieder.
Am folgenden Tag erscheint dieser besagte Schüler im Unterricht und ist tatsächlich nicht im Stande auf die
gestellten Fragen seines Lehrers auch nur ausreichend zu Antworten und realisiert, dass er eine schlechte
Note bekommen wird.
Im selben Moment öffnet der Lehrer dass Klassenbuch und sagt:
„Weil ich das gestern schon gewusst habe, dass Du nicht lernen und diese mündliche Prüfung vergeigen wirst
habe ich Dir bereits gestern eine schlechte Note niedergeschrieben.“
Worauf der Schüler entgegnete:
„Herr Lehrer, ich habe die Prüfung nur nicht bestanden, weil Sie das Gestern schon festgesetzt haben.
Hätten Sie mir eine Gute Note gegeben, so hätte ich bestimmt bestanden.“
Stimmt das? Kann dieser Schüler so etwas behaupten?
Wir alle wissen, der Schüler ist im Irrtum. Ebenso können wir Menschen nicht behaupten, dass wir etwas
(in der Regel) Schlechtes nur gemacht haben, weil ALLAH das schon so festgesetzt hat.
Das bedeutet, all unsere Handlungen basieren auf unserem freien Willen und eigenmächtig getroffenen
Entscheidungen und nicht weil ALLAH das so im Vorhinein niedergeschrieben hat.
ALLAH hat das aufgrund SEINER Allwissenheit und Allkenntnis nur niedergeschrieben.
Das Schicksal besteht aus Zwei Teilen.
Einerseits aus einem ausweglosen Schicksal und andererseits aus einem eigenmächtigen Schicksal.
Bei dem ersteren ausweglosen Schicksal haben wir gar keinen Einfluss auf die Begebenheiten.
Diese Vorherbestimmung ist außerhalb unseres Einflusses, wie zum Beispiel unser Geburtsort, unsere Eltern,
unser Aussehen, unsere Hautfarbe usw. Diese Merkmale können wir nicht selber bestimmen und wir werden
bezüglich dieser auch nicht zur Rechenschafft gezogen werden (es ist unsere Prüfung).
Der zweite Teil unserer Vorsehung, das eigenmächtige Schicksal, ist gebunden an den freien Willen und
dieser liegt in unserem Machtbereich und ist zugleich auch das Resultat unserer Entscheidungen.
Gleichgültig wofür wir uns entscheiden und egal was wir machen möchten und oder machen werden,
ALLAH ist aufgrund SEINER Allwissenheit in Kenntnis darüber und ER hat das Alles schon in der Vorewigkeit
niedergeschrieben und festgesetzt.