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Türkisch-Islamische Gemeinde zu Ratingen e.V.

Amtsgericht  Ratingen:  VR-401

DITIB- Listen-Nr.: 1524

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Ashura Tag

In der arabischen Sprache bedeutet "ashara" zehn und "ashir" zehnte bzw. der zehnte Tag in diesem Kontext.

So hat sich der Ausspruch "Ashura" im Volk durchgesetzt als Benennung des zehnten Tages des Monats

 Muharram und daher sprechen wir auch oft vom "Ashura Tag".


Der Monat Muharram hat als Anfang / erster Monat des islamischen Kalenders eine besondere Stellung.

Wichtige historische Ereignisse haben in diesem Monat stattgefunden und auch schon vor dem Islam haben

die Araber u.a. diesen Monat als besonders wahrgenommen.

Laut der Überlieferung von der Gattin des Propheten Muhammad (saw) Aisha ist dies der Monat wo der

Ehrenwerte Prophet Muhammad (saw) nach dem Fasten im Ramadan am meisten fastete:


"Nach dem Fasten im Ramadan ist das tugendhafteste Fasten das Fasten im Monat Muharram".

(Hadith: Müslim Siyam, 202-203)


Es gibt Überlieferungen die besagen dass das Fasten am "Ashura Tag" die Sünden des vorhergehenden Jahres

tilgen lässt.

Zu diesem Tag gibt es keinen Vers im Qur´an. Im 36. Vers der Sura at-Tawba wird der Monat Muharram als

eine der angesprochenen 4 besonderen Monate erwähnt.

Insbesondere den "Ashura Tag" haben seit jeher viele Propheten in einem besonderen Maß wahrgenommen,

da hier viele wundersame oder tragische Ereignisse stattfanden.

Nach den Quellen hat dieser Tag seinen Namen dadurch erhalten dass Gott seinen Propheten 10 verschiedene

Darbietungen und Segnungen zukommen ließ:


1.  Durch ein Wunder Gottes hat Prophet Moses den See gespalten und entkam so dem Pharao und seiner

Herde, welche im See begraben wurden.

2.  Prophet Noah ist mit der Arche in der Sintflut an diesem Tag auf den Berg aufgelaufen.

3.  Prophet Jonas wurde an diesem Tag aus dem Magen des Wals errettet.

4.  Die Buße des ersten Menschen und Propheten Adam wurde an diesem Tag akzeptiert.

5.  Prophet Josef wurde an diesem Tag aus der Grube gerettet, in die er von seinen Brüdern gestoßen wurde.

6.  Prophet Jesus kam an diesem Tag auf die Welt und stieg in den Himmel auf.

7.  Die Buße von Prophet David wurde an diesem Tag akzeptiert.

8.  Der Prophet Abraham bekam an diesem Tag einen Sohn.

9.  Prophet Jakob konnte nach der tiefen Trauer über den vermeintlichen Verlust seines Sohns Prophet Josef

an diesem Tag wieder seine Augen öffnen und sehen.

10. Prophet Hiob wurde an diesem Tag von seinen ihn plagenden Krankheiten erlöst.


Aus diesem Anlass gibt es in so gut wie allen islamischen Ländern zu Ehren dieses Tages eine besondere

Süßspeise.

Um diese historischen Ereignisse zu gedenken erlebt man somit freudenvolle Tage und man teilt diese

Süßspeisen mit Freunden und Familie. Diese Tradition hat Bestand.


Aus islamischer Sicht gibt es keinerlei Befehl oder Verbot so eine Süßspeise an diesem Tag zu machen bzw.

zu teilen.

Man kann also keinen dafür kritisieren sie nicht zu machen und keinen dafür kritisieren sie gemacht zu haben.

Die Süßspeisen die gemacht werden um Prophet Noah zu gedenken, der die restlichen noch verbliebenen

Getreide / Kornfrüchte gesammelt hat um daraus zum Zeichen der Dankbarkeit eine Süßspeise zu machen,

würden wohl im Herzen des Gläubigen ein Wachrütteln und in dieser in Materialismus versinkenden Welt ein

Lächeln erwirken. Sowohl für den Gaumen als auch für das Herz ist dies wohlbekommend.


Als der ehrenwerte Prophet Muhammad (saw) nach Medina kam, sah er wie die Juden am Ashura Tag fasteten

und er fragte sie warum sie fasten. Sie antworteten:

"Heute ist ein guter Tag. Gott hat die Söhne Israels an diesem Tag von der Tyrannei des Pharaos gerettet.

Moses hat aus Dankbarkeit an diesem Tag gefastet. Wir tun dies auch.“

Der Prophet Muhammad (saw) entgegnete das indem er sagte:

"Wir sind verbundener an die Verkündung von Prophet Moses als ihr."

So fastete er auch an diesem Tag und befahl seinen Gefährten dies ebenso zu tun. (Hadith von Buhari)


Basierend auf der Überlieferung von Gattin Aisha hat der ehrenwerte Prophet Muhammad (saw) auch in der

mekkanischen Periode an diesem Tag gefastet.

Zur Zeit des Unwissens haben die Quraish (Stammesname in Mekka) am Ashura Tag gefastet.

Vor der Hicra (Auswanderung) tat der ehrenwerte Prophet Muhammad (saw) dies ebenso.

Er fuhr nach der Hicra in Medina damit fort und befahl seinen Gefährten auch an diesem Tag zu fasten.

Als im nächsten Jahr das Fasten im Ramadan befohlen wurde hat er das Fasten am Ashura Tag (als Pflicht)

 unterlassen, wer wollte fastete an diesem Tag und wer nicht wollte konnte dies unterlassen. (Buhari)

Nachdem das Fasten im Ramadan verpflichtet wurde, sah man das Fasten am Ashura Tag als lobenswert an.

Unser Prophet Muhammad (saw) hat hierbei den muslimen empfohlen mit dem zehnten Tag des Muharram

auch den neunten oder elften Tag zu fasten.


An diesem Tag wäre es angebracht und lobenswert neben dem Fasten auch andere schönen Traditionen und

gute Taten wie etwa die Almosengabe aufleben zu lassen.

Jeder teilt gemäß seiner Möglichkeiten Darbietungen mit Freund und Familie.

Ohne Zweifel wird der Lohn dieser Taten vervielfacht, wenn man die Geschehnisse gedenkt die diesen Tag

so besonders machen und von ihm berichten. Vor allem der Prophet Muhammad (saw) hat den Gläubigen

empfohlen an diesem Tag seiner Familie mehr Darbietungen / Geschenke zu machen als sonst zu einer Zeit.

Wer am Ashura Tag seiner Familie und seinen Hausbewohnern Darbietungen / Geschenke präsentiert,

dessen Güter werden von Gott auch das gesamte Jahr mit Segen und Wohl verschönert.

(Hadith: et-Tergîb ve'l-TerhIb, 2/116)

Zu dem was als Familie verstanden wird gelten hier Verwandte, Obdachlose, Verlassene und Nachbarn.

Es ist allerdings nicht nötig für diesen Zweck große Mühen einzugehen und das Familienbudget zu

strapazieren. Jeder kann dies im Rahmen seiner Möglichkeiten tun.


Neben der Reinheit und dem Glanz des Ashura Tags ist auch die Trauer um die Tragödie von Kerbala zu

vernehmen. Im 61. Jahr der Hicra und am jeweiligen Ashura Tag wurde der Enkel des Propheten Muhammad

(saw) Imam Husain in Kerbala auf grausame Art und Weise massakriert.

Hinter dieser schandhaften Gräueltat steckt der zweite ummayadische Kaliph Yazid ibn Muawiya.

Dies ist ein Punkt der Geschichte, der das Herz der Gläubigen erschüttern lässt und auch der Prophet

 Muhammad (saw) sprach ein halbes Jahrhundert davor von diesem künftigen Ereignis.

Imam Husain ist als Märtyrer und Würdeträger in den Himmel Gottes aufgestiegen.


Zweifelsohne wird Gott die Gräueltäter und Tyrannen mit seiner unendlichen Gerechtigkeit bestrafen und

die Märtyrer und Verfechter des Glaubens und der Gerechtigkeit sind im Himmel Gottes in die

höchsten Stufen aufgestiegen.

Jeder Gläubige der an das Schicksal glaubt und sich vor Gott verneigt, trauert über diese Geschehnisse aber

er verliert sein Gutdünken, seine Nüchternheit und seine Besonnenheit nicht.

Denn alles was geschieht ob traurig oder erfreulich anmutend, entspringt dem Urteil Gottes des Allmächtigen

und seinem ewigem Urteil.

Aus dieser Perspektive entspricht es nicht dem Verständnis der Ahl al-Sunna (Leute der Sunna) dies als eine

Trauerzeremonie wahrzunehmen und zu beurteilen.


Wer an diesem Tag die Gusül, die rituelle Ganzkörperwaschung macht wird im kommenden jahr

von kleinen Krankheiten verschont bleiben.


Und wir sollten diesem Tag viel mehr Aufmerksamkeit schenken und alles daran tun um Gottes Wohlgefallen

zu bekommen.

Und vor allem sollten wir viel (Bittgebete) machen, für uns selbst, für unsere Familie und für die Menschheit.

Die Bedeutung des Ashura Tags