Türkisch-
Amtsgericht Ratingen: VR-
DITIB-
EINLEITUNG
„Bismillahirrahmanirrahim“
„Im Namen ALLAH´s, des Erbarmers, des Barmherzigen“
Das ist der Anbeginn alles Guten. Im Anbeginn steht auch für uns dieses Wort und so beginnen wir mit ihm.
Die ganze Schöpfung spricht ohne Worte ein „Bismillah“.
Was für eine unerschöpfliche Kraft und welch ein nicht enden wollender Segen dieses Wort für seine
Schöpfung doch enthält!
All die Pflanzen, Bäume und Kräuter sprechen mit Ihren seidenweichen Wurzeln und Adern „Bismillah“.
Sie durchdringen harte Steine und feste Erde.
Sie sprechen:
„Im Namen ALLAH´s, des Erbarmers, des Barmherzigen“ und es unterwerfen sich Ihnen alle Dinge.
So wie dieses gesegnete Wort ein Zeichen des Islam ist, so ist es auch ein immerwährendes Gebet,
Danksagung von GOTT erhaltenen Gaben, Gottesvertrauen und Gottesobhut,
unter der sich die Gläubigen damit begeben.
RELIGION UND DAS GLAUBENSBEDÜRFNIS:
Nur eine kleine Minderheit der Allgemeinheit ist in der Lage die Wahrheiten der Religion ganz zu verstehen
und dabei zu erklären. Etwas nicht erklären zu können oder nicht verstanden zu haben,
ist aber kein Beweis für das Unwissen über die Sache.
So wie die Ausdrucksfähigkeit des Menschen nicht in der Lage ist alle feinen Gedanken in Worte zu fassen,
so gibt es auch Feinheiten im Herzen und Gewissen des Menschen,
die nicht vom Verstand erfasst werden können.
Wir werden in diese Welt hineingeboren, werden mit allen Gütern versorgt, leben unseren Alltag und
nehmen unseren Zustand und unsere Umgebung als selbstverständlich hin.
Wenn wir jedoch, nur eine Minute von unseren Daseins auf dieser Welt, für einen Gedankengang opfern
und unsere Ankunft auf dieser Welt mit vollem Bewusstsein, statt des neugeborenen vorstellen,
wie im folgenden Beispiel:
Einst wuschen sich zwei Leute in einem Becken. Unter einer außergewöhnlichen Wirkung verloren sie das
Bewusstsein. Als sie die Augen aufschlugen sahen sie, dass sie in eine erstaunliche Welt hingebracht wurden.
Eine solche Welt, dass diese wegen ihrer vollkommenen Ordnung wie ein Land, oder wie eine Stadt,
oder wie ein Schloss war. Aus höchstem Erstaunen schauten sie um sich.
Sie sahen: Von einem Blickpunkt aus betrachtet zeigte sich eine gewaltige Welt, von einem anderen
Blickpunkt aus betrachtet ein wohlgeordnetes Land, von einer anderen Hinsicht aus gesehen
eine perfekte Stadt, wiederum von einer anderen Perspektive aus gesehen war es ein Schloss, das eine
prachtvolle Welt in sich fasste.
Sie bereisten und betrachteten diese erstaunliche Welt.
Sie sahen: Es gab manche Geschöpfe, die auf eine Art und Weise sprachen; doch sie verstanden ihre Sprache
nicht. Aber aus ihren Zeichen war ersichtlich, dass sie wichtige Aufgaben versahen und bedeutende Dienste
erfüllten.
Einer dieser zwei Leute sagte zu seinem Freund: „Diese erstaunliche Welt hat gewiss einen Allbetreuer,
dieses wohlgeordnete Land einen Herrn, diese perfekte Stadt einen Besitzer, dieses kunstreiche Schloss einen
Baumeister. Wir sollten uns damit befassen, ihn kennen zu lernen. Denn es ist ersichtlich, dass er es ist,
der uns hierher gebracht hat. Wer kann uns helfen, wenn wir ihn nicht kennen lernen?
Was können wir von diesen unfähigen Geschöpfen erwarten, deren Sprache wir nicht verstehen, und die uns
nicht zuhören? Und ein Herr, der eine riesige Welt in der Gestalt eines Landes, in der Art einer Stadt und in
Form eines Schlosses erbaut, durch und durch mit erstaunlichen Dingen füllt, mit allen Arten von Zierden
schmückt und mit lehrreichen Wundern ausstattet, will gewiss etwas von uns und von denen,
die hierher kommen. Wir sollten ihn kennen lernen; und wir müssen wissen, was er verlangt.“
Der andere Mann sagte: „Ich glaube nicht, dass es solch einen Herrn gibt, wie du erzählst, und dass er diese
ganze Welt ganz alleine lenkt. Ich sehe meine ganze Ruhe und Behaglichkeit darin, mir keine Gedanken über
ihn zu machen. Und ich werde mich mit solchen Dingen, die mir nicht verständlich sind, nicht beschäftigen.
All diese Dinge sind zufällige und verwickelte Dinge, gehen selber vonstatten;
was gehen sie mich an?“
So wie in diesem Beispiel machen wir uns Gedanken in unserem Leben mit unterschiedlichen
Schlussfolgerungen und Gedankengängen, denn das Glaubensbedürfnis der Menschen steckt tief in uns
und ist zugleich auch die direkte Offenbarung an uns, seinen Schöpfer zu suchen.
Jeder Mensch besitzt die Gabe an etwas zu glauben, die einen Glauben an die „Macht der Liebe“,
die anderen an ewige Freundschaft, noch andere an die Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit.
Wenn wir vom „Glauben“ in den Religionen sprechen, dann ist damit aber etwas anderes gemeint.
Nämlich die Haltung des Vertrauens einem GOTT gegenüber, der es gut mit seinen Geschöpfen meint.
Vor allem im Judentum, Christentum und Islam hat der Glaubensbegriff diese Komponente.
Naturwissenschaften und Theologie schließen sich hierbei nicht gegenseitig aus, auch können Sie sich nicht
gegenseitig ersetzen. Vielmehr ergänzen und bestätigen Sie einander.
Durch die Versöhnung der Wissenschaften werden dem Menschen neue Dimensionen in ihrer Religiosität
eröffnet.
Das Ziel ist das eines aufgeklärten Menschen, in dessen vollständiges Glaubensbild beide Wissenschaften
gehören.
Die Wissenschaft der Religion ist das Licht des Gewissens.
Die Naturwissenschaft der Zivilisation ist das Licht des Intellekts.
Die Wahrheit wird offenbar durch die Vereinigung der beiden, was Ansporn und Initiative erweckt.
Wenn sie getrennt sind, erscheint Ignoranz und Fanatismus in der Religion
und Fehlschlüsse und Skeptizismus in der Wissenschaft.
„Religion ohne Wissenschaft ist Aberglaube. Wissenschaft ohne Religion befindet sich auf einem Irrweg.“
DER ISLAM:
Die erste Sache, die man über Islam wissen und verstehen sollte,
ist die Bedeutung des Wortes „Islam“ selbst.
Das arabische Wort „Islam“ bedeutet zugleich Frieden, Sicherheit und Unterwerfung oder Ergebung des
eigenen Willens zum einzig wahren GOTT, im arabischen bekannt als „ALLAH“.
Jemand der seinen eigenen Willen GOTT unterwirft, wird im arabischen als „Muslim“ bezeichnet.
Die abendländische Bezeichnung "Muhammedaner“ hingegen ist falsch und wird von Muslimen abgelehnt,
da Muhammad (ALLAH´s Segen und Frieden auf ihm) als Prophet der Überbringer der Botschaft des Islam war,
GOTT allein aber anbetungswürdig ist.
Die Religion des Islam wurde weder nach einer Person benannt, noch wurde sie durch spätere Generationen
von Menschen so bestimmt, wie im Fall des Christentums, welches nach Jesus Christus benannt wurde und
Buddhismus nach Gotama Buddha. Auch wurde diese Religion nicht nach einem Stamm benannt, wie im Fall
des Judentums nach dem Stamm der Judäa und Hinduismus nach den Hindus.
Islam (Unterwerfung unter den Willen GOTTES ) ist die Religion, welche Adam gegeben wurde,
der erste Mensch und Prophet GOTTES.
Der Islam war auch zugleich die Religion aller Propheten, die von ALLAH an die Menschheit gesendet wurde.
Zusätzlich wurde diese Bezeichnung von GOTT selbst erwählt und klar in der letzten Schrift, die ER den
Menschen offenbart hat, erwähnt. In der letzen Offenbarung, dem Qur´an, sagt ALLAH folgendes:
„Heute habe ICH euch eure Religion vervollkommnet und MEINE Gnade an euch vollendet und euch den Islam
zum Glauben erwählt.“ (Qur´an 5;3)
Daher behauptet der Islam nicht, eine neue Religion zu sein, welche vom Propheten Muhammad (saw)
im siebten Jahrhundert nach Arabien gebracht wurde.
Vielmehr erhebt der Islam den Anspruch, eine Wiedererscheinung der wahren Religion des
Allmächtigen GOTTES in seiner endgültigen Form zu sein, so wie sie Adam und den darauffolgenden
Propheten ( u.a. Abraham, Moses, Jesus ) offenbart wurde.
Der Islam gilt ausgehend von der Zahl der Muslime als zweitgrößte Religion der Welt und ist eine
absolut monotheistische Religion, die sich deutlich und unmissverständlich vom Polytheismus und auch
von der Trinität im Christentum abgrenzt.
Der Islam gründet auf zwei Offenbarungen, der Offenbarung in Buchform, dem Heiligen Qur'an
und der vorgelebten Offenbarung (Hadithe) in Form des idealen Menschen: Prophet Muhammad (saw).
Der Islam versteht sich als ursprüngliche, vollendete und unverfälschte göttliche Offenbarung.
Aus muslimischer Sicht haben alle Völker der Erde einstmals einen Gesandten Gottes erhalten,
dessen Lehre derjenigen des Islam entsprach. Daher unterschieden sich beispielsweise auch das
ursprüngliche Judentum und das Christentum abgesehen von zeitrelevanten Detailfragen der menschlichen
Entwicklung nicht vom Islam. Die heutigen Unterschiede führt der Islam auf die Verfälschung früherer
Religionen zurück. In diesem Sinne akzeptiert der Islam auch alle vorher von Gott gesandten Propheten,
die z.B. in der Bibel genannt werden, sowie weitere Personen.
Der Islam versteht sich als vollendeter Monotheismus. Die Vorstellung der Dreifaltigkeit im Christentum
wird ausdrücklich abgelehnt, ebenso jede Personifizierung oder gar bildliche Darstellung Gottes.
Neben der Eigenverantwortung steht im Islam die Verantwortung für andere im Vordergrund.
So wird die kollektive Weiterentwicklung und Verwirklichung höher gewertet als die "Selbst"-
da der Islam die Überwindung des "Selbst" lehrt.
Dabei ist es der Ziel aller Gebote und Verbote den Menschen zu vervollkommnen.
Erst wenn die Seele im Herzen, die unter der Kontrolle des Menschen steht,
im Einklang mit dem ihm innewohnenden Geist pulsiert, erreicht der Mensch Erlösung.
ALLAH baut Seinen Thron im Herzen eines vom Glauben überzeugten Menschen.
Im Islam ist jede Handlung, die im Gehorsam GOTT gegenüber und zu SEINEM Wohlgefallen vollbracht wird,
ein Gottesdienst.
Jedoch bestimmen besondere Handlungen des Gottesdienstes, die als die „Säulen des Islam“ bezeichnet
werden, das Gefüge des islamischen Lebens.
Einer der schönsten Aspekte im Islam ist, dass in keinem religiösen Bereich blinder Glaube von uns
verlangt wird. Vielmehr lehrt uns der Qur'an, nachdenkend und aus innerer Überzeugung die Existenz und
Einheit Gottes anzuerkennen.
Eine Taufe wie im Christentum gibt es im Islam nicht.
Dafür gibt es im Islam die 6 Glaubensartikel, verbunden mit der Aussprache des Glaubensbekenntnisses mit
Überzeugung, ohne Zweifel im Herzen, ohne Zwang und frei von anderen Einflüssen.
Die Überzeugung, dass man an die richtige Religion glaubt, ist etwas Wesentliches im Islam,
denn der Zwang lässt einen mit dem Mund sagen, woran man im Herzen nicht glaubt.
Das ist gerade die Heuchelei, vor der der Islam warnt und die der Islam schlimmer als den Unglauben selbst
betrachtet:
„Gewiss, die Heuchler werden sich auf dem untersten Grund des (Höllen)feuers befinden, und du wirst für sie keinen Helfer finden.“ (Qur´an: 4/145)
Das vorderste Ziel der Prinzipien des Islam ist die Glückseligkeit des Menschen im Diesseits und im Jenseits.
Unsere Religion zeigt uns den Weg hierzu und weist uns unsere Aufgaben und Verantwortungen.
Die Glückseligkeit erreichen wir in dem Maße, in welchem wir diese Verantwortung tragen können.
Verantwortung erfordert wissen. Unkenntnis ist keine Entschuldigung in der Religion.
Mit der Berufung auf Unkenntnis kann man sich der Verantwortung nicht entziehen.
Denn unsere Religion befahl im QUR´AN zuallererst das lesen und machte das Lernen allen Gläubigen zur
Pflicht. So gehört zu den wichtigsten Aufgaben eines Muslims, sich religiöses und weltliches Wissen
anzueignen. Zu unserer religiösen Verantwortung gehört der Glaube und dann die Praktizierung des
Geglaubten. Wie es uns obliegt, die Gebote der Religion zu befolgen, so müssen wir auch ihre Verbote
einhalten.
Darüber hinaus tragen wir Verantwortung gegenüber unserer Familie,
unserer Gesellschaft und den Menschen um uns.
Wahrhaft gläubig sind wir nur, wenn wir auch die moralischen Werte und Tugenden unserer Religion
Einhalten. Wenn wir die Gebote und Verbote des Islam näher betrachten, sehen wir, dass in ihnen Weisheit
steckt und dass sie auf das Glück der Menschen abzielen. Dem Gläubigen obliegt es, diese Forderungen
rechtens zu lernen und um das Wohlwollen ALLAH´s umzusetzen.
Als Lohn dafür schenkt uns der HERR die ewige Glückseligkeit, wie auch in der 85. Sura Vers 11 des
QUR´AN frohbotschaftet wird:
“Und wer da glaubt und gutes Tut, für sie gibt es Paradiese, in denen Bächer fließen.
Dies ist die wahre Rettung”